Zu einer Einigung gekommen: Die 26 Staatschefs und Angela Merkel.Bild: imago images / Xinhua
International
Die EU-Staaten sind sich nach Angaben von
Diplomaten einig über die Höhe der Zuschüsse bei den geplanten
Corona-Hilfen. Statt der von Deutschland und Frankreich geforderten
500 Milliarden Euro sollen nur 390 Milliarden Euro bereitgestellt
werden, bestätigten EU-Vertreter am Montag beim EU-Gipfel in Brüssel.
Damit liegt ein wichtiger Baustein für die Lösung des Finanzstreits
vor.
Gemeinsame Schulden wurden kritisch gesehen
Für eine Verringerung der Hilfen, die nicht zurückgezahlt werden
müssen, hatten sich Österreich, Dänemark, Schweden, die Niederlande
und Finnland eingesetzt. Sie wollten ursprünglich am liebsten nur
Kredite und gar keine Zuschüsse vergeben, um Länder wie Italien zu
einer beherzteren Reformpolitik zu bewegen.
Besonders kritisch wurden die Pläne auch deswegen gesehen, weil
die EU für das Konjunktur- und Investitionsprogramm erstmals in
großer Dimension gemeinsame Schulden aufnehmen will.
Steht nach einem langen EU-Sondergipfel nicht mit leeren Händen da: Angela Merkel.bild: imago images / Xinhua
Einigung über langfristigen EU-Haushalt offen
Beim EU-Sondergipfel verhandeln Bundeskanzlerin Angela Merkel und
die anderen 26 Staats- und Regierungschefs bereits seit
Freitagvormittag in Brüssel über ein milliardenschweres
Konjunkturprogramm, das die wirtschaftlichen Folgen der
Corona-Pandemie abfedern soll. Zudem muss eine Einigung über den
langfristigen EU-Haushalt erzielt werden. Insgesamt geht es um rund
1,8 Billionen Euro. Eigentlich sollte der Gipfel nur zwei Tage
dauern.
Noch offen ist bislang eine Einigung über den langfristigen
EU-Haushalt. Sie ist die Voraussetzung für den Start des Hilfspakets.
Weiterer Streit ist programmiert. So ist zum Beispiel die Frage
offen, wie beziehungsweise ob die Vergabe von EU-Mitteln künftig vom
Engagement beim Klimaschutz und von der Einhaltung rechtsstaatlicher
EU-Standards abhängig gemacht werden soll. Länder wie Polen lehnen
das ab.
(vdv/dpa)
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