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Portland: Weiße Polizeichefin überlässt ihren Job einem Afroamerikaner

ARCHIV - 23.01.2020, USA, Portland: Jami Resch, Polizeichefin von Portland, während eines Interviews. Wegen ihres Umgangs mit den Protesten nach dem Mord an dem Afroamerikaner George Floyd sah sie sic ...
In Portland gibt es bei der Polizei einen Führungswechsel: Jami Resch (im Bild) übergibt ihren Posten an den Afroamerikaner Chuck Lovell.Bild: The Oregonian/AP / Beth Nakamura
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Portlands Polizeichefin überlässt ihr Amt Schwarzem Kollegen

09.06.2020, 18:5209.06.2020, 18:52

Wegen ihres Umgangs mit den Protesten nach dem Mord an dem Afroamerikaner George Floyd sah sie sich Kritik ausgesetzt. Nun ist die weiße Polizeichefin von Portland im US-Bundesstaat Oregon zurückgetreten und hat einen Schwarzen Kollegen als ihren Nachfolger bestimmt.

Sie sei Forderungen nach Veränderungen gefolgt: "Das Portland Police Bureau muss beim Wandel vorangehen." Die Veränderung in der Führung der Polizeibehörde "kommt von Herzen", schrieb Jami Resch am Montag auf Twitter.

Ihr Nachfolger, Chuck Lovell, habe sein Leben dem Polizeidienst verschrieben. "Ich bin zu 100 Prozent von ihm uns seiner Führungsstärke überzeugt."

Die Polizeichefin war mit hartem Vorgehen der Polizei gegen Demonstranten in die Kritik geraten. Wie die regionale Zeitung "The Oregonian" berichtet, hatte Portlands Bürgermeister Ted Wheeler die Polizei aufgefordert, etwa vom Einsatz von Tränengas abzusehen, es sei denn, es bestehe eine unmittelbare Gefahr für die Beamten und es gebe keine Alternative.

Resch erklärte daraufhin in einem Tweet, sie stehe über den Einsatz von Tränengas in engem Austausch mit Bürgermeister Wheeler. Die Polizei evaluiere in jeder Situation die bestmöglichen Optionen, um die erste Priorität, die Sicherheit von Leben, zu erfüllen. Am Ende kam es dann zum Einsatz von Tränengas.

Nun zieht Resch nach weniger als sechs Monaten im Amt Konsequenzen. Ihr Nachfolger Lovell sagte am Montag auf einer Pressekonferenz: "Es wird schwierig. Ich mache mir keine Illusionen". Es sei aber auch schwierig, jeden Tag auf die Straße zu gehen und Gerechtigkeit einzufordern.

(lau/dpa)

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