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Sea Watch: Aktivisten erzählen, warum sie im Mittelmeer Leben retten

Symbolbild (FOTOMONTAGE) zum massiven Wählerschwund der ehemaligen Volksparteien SPD und CDU / CSU, die in vielen Parlamenten nicht einmal mehr eine mehrheitsbildende große Koalition bilden können: Or ...
Rebecca Alana Rütten
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Diese Sea-Watch-Aktivisten erzählen, warum sie Leben retten

04.07.2019, 15:5304.07.2019, 16:02
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Ihre Arbeit findet normalerweise ohne große Öffentlichkeit statt. Obwohl es dabei um Leben und Tod geht. Aktivisten der zivilen Seenotrettung retten Menschen vor dem Ertrinken. Und das vor den Toren Europas.

Mit der Festnahme der deutschen Sea-Watch-3-Kapitänin Carola Rackete durch italienische Behörden sind auch die Seenotretter in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Die einen feiern sie als die stillen Helden. Andere haben nur Wut und Zynismus für die ehrenamtlichen Retter übrig.

Die Fotografin Rebecca Rütten, die selbst an einer Rettungsmission teilgenommen hat, hat Sea-Watch-Aktivistinnen und Aktivisten porträtiert und nach ihren Motiven gefragt. Auf ihrer Instagram-Seite hat sie die Porträts und Beweggründe zusammengetragen. Ein Ausschnitt:

"Wie perspektivlos muss die eigene Lebenssituation sein"

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Rebecca Alana Rütten

Lea schreibt:

"Wie perspektivlos und unsicher muss die eigene Lebenssituation sein, dass ein Mensch seine Familie, Freunde und alles zurück lässt, um sich auf einen Weg in die Ungewissheit zu machen.
Es ist mir ein Rätsel, dass die Bürger der EU sich selbst und ihre Familien beschützen wollen, es ihnen aber gleichzeitig schwer fällt, Empathie für Menschen aus anderen Ländern aufzubringen, die das Gleiche wollen."
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"Ich würde mir wünschen, dass sich viel mehr empört wird"

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Rebecca Alana Rütten

Sören schreibt:

"Es bestürzt mich, dass sich die Leute im Wohlstand ausruhen, während andere wissentlich auf hoher See im Stich gelassen werden. Ich würde mir wünschen, dass sich viel mehr empört wird über die tragischen Zustände im Mittelmeer."
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"Die Gesellschaft, in der ich Leben möchte, schaut Menschen nicht beim Sterben zu"

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Rebecca Alana Rütten

Alex schreibt:

"Viele Menschen sind schon seit über einem Jahr unterwegs und haben bereits die Sahara durchquert. Sie hoffen, dass sie schnell ein Zuhause und Arbeit finden. Das versprechen sie sich von Europa und riskieren dafür ihr Leben. Die Gesellschaft, in der ich Leben möchte, schaut Menschen nicht beim Sterben auf hoher See zu, sondern ermöglicht allen das gleiche Recht auf ein unversehrtes und glückliches Leben."
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"Unsere Solidarität sollte an keiner Grenze verlaufen"

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Rebecca Alana Rütten

Stefan schreibt:

"Wovor haben die Menschen der EU Angst? Für mich gibt es keine Antwort, die das Ertrinken im Mittelmeer entschuldigt. Unsere Solidarität sollte an keiner EU-Grenze verlaufen."
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"An unseren Grenzen sterben Menschen mit Namen, Familien und Geschichten"

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Rebecca Alana Rütten

Rebecca schreibt:

"Es ist Zeit, Verantwortung zu übernehmen. Verantwortung für unsere koloniale Geschichte, für die Importe von Gütern, die lokale Arbeitsmärkte ruinieren und die von uns produzierten Waffen, die wir in Krisengebiete schicken.
An unseren Grenzen sterben Menschen mit Namen, Familien und Geschichten.
Was sollen wir später unseren Kindern erzählen, wenn sie uns fragen, warum wir nicht handelten, obwohl wir bescheid wussten?"
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(ts)

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