Diese Sea-Watch-Aktivisten erzählen, warum sie Leben retten
Ihre Arbeit findet normalerweise ohne große Öffentlichkeit statt. Obwohl es dabei um Leben und Tod geht. Aktivisten der zivilen Seenotrettung retten Menschen vor dem Ertrinken. Und das vor den Toren Europas.
Mit der Festnahme der deutschen Sea-Watch-3-Kapitänin Carola Rackete durch italienische Behörden sind auch die Seenotretter in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Die einen feiern sie als die stillen Helden. Andere haben nur Wut und Zynismus für die ehrenamtlichen Retter übrig.
Die Fotografin Rebecca Rütten, die selbst an einer Rettungsmission teilgenommen hat, hat Sea-Watch-Aktivistinnen und Aktivisten porträtiert und nach ihren Motiven gefragt. Auf ihrer Instagram-Seite hat sie die Porträts und Beweggründe zusammengetragen. Ein Ausschnitt:
"Wie perspektivlos muss die eigene Lebenssituation sein"
Lea schreibt:
Es ist mir ein Rätsel, dass die Bürger der EU sich selbst und ihre Familien beschützen wollen, es ihnen aber gleichzeitig schwer fällt, Empathie für Menschen aus anderen Ländern aufzubringen, die das Gleiche wollen."
"Ich würde mir wünschen, dass sich viel mehr empört wird"
Sören schreibt:
"Die Gesellschaft, in der ich Leben möchte, schaut Menschen nicht beim Sterben zu"
Alex schreibt:
"Unsere Solidarität sollte an keiner Grenze verlaufen"
Stefan schreibt:
"An unseren Grenzen sterben Menschen mit Namen, Familien und Geschichten"
Rebecca schreibt:
An unseren Grenzen sterben Menschen mit Namen, Familien und Geschichten.
Was sollen wir später unseren Kindern erzählen, wenn sie uns fragen, warum wir nicht handelten, obwohl wir bescheid wussten?"
(ts)