International
26.08.2018, 08:1326.08.2018, 09:15
John McCain
hatte ein bewegtes Leben. Mehr als 30 Jahre lang saß der Republikaner
im US-Senat und kämpfte für seine Ideale. Die Nachricht von seinem Tod
löst über die Parteigrenzen hinweg Trauer aus. Der Senator starb am
Samstag im Kreise seiner Familie, wie sein Büro mitteilte. Er wurde 81
Jahre alt.
McCain litt an einem äußerst aggressiven Hirntumor.
Seine Familie hatte am Freitag mitgeteilt, dass er sich entschlossen
habe, die Behandlung gegen den Krebs einzustellen. Der Politiker
hinterlässt seine Frau Cindy und sieben Kinder.
"Er ist
gegangen, wie er gelebt hat, zu seinen eigenen Bedingungen, umgeben von
den Menschen, die er liebte, an dem Ort, den er am meisten liebte."
"Unsere Herzen und Gebete sind bei
Euch!", fügte er hinzu. Eine weitere Würdigung McCains folgte zunächst
nicht.
Der republikanische Ex-Präsident George W. Bush würdigte McCain als "Patrioten höchsten Ranges". Der Mehrheitsführer der Konservativen im Senat, Mitch McConnell, sprach von einem "traurigen Tag" für die USA.
"Amerika und die Freiheit haben einen ihrer
größten Verfechter verloren. ...Und ich habe einen meiner liebsten
Freunde und einen Mentor verloren".
Der demokratische Fraktionschef im Senat, Chuck Schumer, kündigte an,
eine Resolution in die Kammer einbringen zu wollen, mit der ein Gebäude
des Senats nach McCain benannt werden solle. Der Verstorbene sei ein
"großartiger Mensch" gewesen. McCain habe nie Angst davor gehabt,
gegenüber den Mächtigen die Wahrheit aussprechen. Das sei selten
geworden.
McCain saß seit 1987 im US-Senat und hat sich im Laufe der Zeit den
Ruf eines "Mavericks" erworben – eines Mannes, der der Parteiräson nicht
immer folgt und auch unbequeme Meinungen vertritt. Er zählte zu den
prominentesten Mitgliedern des US-Kongresses und hatte sich über die
Parteigrenzen hinweg große Achtung erworben.
McCain erwarb sich über die Parteigrenzen hinweg große Achtung
McCain stand Trump sehr kritisch gegenüber. Nach dessen Pressekonferenz mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin
attestierte er ihm Mitte Juli etwa Inkompetenz. Die "New York Times"
und andere US-Medien hatten im Mai berichtet, McCain wolle nicht, dass
der Präsident bei seiner Beerdigung dabei sei.
Trump hatte sich bei Wahlkampfauftritten in den vergangenen Wochen immer
wieder abfällig über den schwerkranken Senator geäußert – allerdings
ohne ihn beim Namen zu nennen. Bei einer Rede in Florida etwa ahmte
Trump nach, wie McCain im vergangenen Jahr gegen einen Gesetzentwurf
seiner eigenen Partei gestimmt hatte, der die Krankenversicherung
"Obamacare" in Teilen abgeschafft hätte. Diese Entscheidung des Senators
missfiel Trump zutiefst.
Trump hatte McCain schon im Wahlkampf verspottet. Im Juli 2015
behauptete er, er sei kein Kriegsheld, weil er während des
Vietnam-Krieges gefangen genommen worden sei. "Ich mag Leute, die nicht
gefangen genommen worden sind", erklärte Trump damals.
McCain war als Pilot der US-Navy in Vietnam in Gefangenschaft geraten
und von den Vietcong gefoltert worden. Als Politiker sprach er sich
immer wieder gegen Folter aus. Er warb zudem dafür, dass das umstrittene
Gefangenenlager Guantánamo auf Kuba geschlossen wird.
(mbi/dpa)
Zerstörung und Angst, Abschied und Tod: Es ist eine schmerzhafte Realität, die seit dem Beginn des Krieges für viele Menschen in der Ukraine an der Tagesordnung ist. Mit dem völkerrechtswidrigen Einmarsch der russischen Truppen ist das Leben in dem Land nicht mehr so, wie es vorher war.