Deutschland wirft seit einigen Wochen immer wieder Blicke nach Australien. Sei es wegen der verheerenden Buschbrände oder dem Dschungelcamp.
Einige Feuer konnten eingedämmt oder sogar gelöscht werden und seit gestern Nacht steht auch der diesjährige Dschungelkönig fest. Doch ruhig wird es am 26. Januar deshalb nicht. Die Australier feiern heute.
Es ist "Australien Tag". Aber was ist das? Es ist der offizielle Nationalfeiertag in Down Under. Er erinnert an die Ankunft der "First Fleet" in Sydney im Jahre 1788. Die First Fleet ist eine Flotte von Schiffen, die England verließ, um Australien zu besiedeln.
Zur Feier des Tages gibt es viele Veranstaltungen, Feuerwerke und es werden "Australier des Jahres" gekürt – Menschen, die das Land besonders machen. Helden aus der Heimatstadt, Sportler oder Prominente. 2020 werden mehr als 1000 Australier ausgezeichnet.
In diesem Jahr sollen insbesondere auch die Feuerwehrkräfte geehrt werden, die bei den Buschbränden im Einsatz waren. Sie sind zu einem Konzert vor dem Opera House in Sydney eingeladen.
Aber es gibt auch Kritik an dem Feiertag. Für die Ureinwohner Australiens, die Aborigines, stellt das Datum den Beginn ihrer Unterdrückung dar. So organisierten sie 1938 einen eigenen Tag, der auf die Enteignung und Ausrottung aufmerksam macht, den "Day of Mourning" (zu dt: "Tag der Trauer"). Auch in den folgenden Jahren wurden die Proteste weitergeführt. Der Tag setzte sich letztlich unter dem Namen "Tag der Invasion" oder "Überlebenstag" durch.
Wovon alle Australier profitieren ist die Wochenend-Regel. Fällt der "Australien Tag" auf ein Samstag oder Sonntag, ist der Montag danach ebenfalls frei.
(lin)