Dennis Rodman. NBA-Legende. Enfant terrible. Ex-Liebhaber von Madonna und jetzt auch noch Friedensstifter in der Nordkorea-Krise – wie er zumindest laut TMZ selbst zu glauben scheint.
Der 57-Jährige will beim Treffen der zwei Machthaber Donald Trump und Kim Jong-un am Dienstag dabei sein, um ihre Friedensverhandlungen zu unterstützen. Und wir fragen uns: Spielt der Ex-Profisportler tatsächlich eine politische Rolle oder leidet er unter dem David Haselhoff-Komplex?
Wir erklären, was Rodman in Nordkorea will und warum er meint, dass er die jahrelange Eiszeit der beiden Länder zum Schmelzen bringen kann.
Dennis Rodman ist nach Singapur geflogen, um dort zu sein, wenn sich Nordkoreas Machthaber und der US-Präsident zu ihren Verhandlungen treffen. "Ich werde zu dem historischen Treffen fahren. Ich werde alles geben, um meine Freunde Donald Trump und Marshall Kim Jong-un zu unterstützen", kündigte Rodman auf Twitter an.
Wie genau er das machen will, bleibt allerdings ein Rätsel, denn:
Rodman wird bei dem eigentlichen Treffen nicht anwesend sein und den US-Präsidenten auch nicht begleiten, das machte das Weiße Haus am Donnerstag vor dem Treffen deutlich.
Rodman sei "großartig" auf dem Feld gewesen, "aber Verhandlungen sollten denjenigen überlassen werden, die gut darin sind", sagte der Vizesprecher des Weißen Hauses, Hogan Gidley dem TV-Sender Fox.
Noch viel deutlicher geht es eigentlich nicht.
Weil er einer der wenigen Menschen weltweit ist, der sowohl Kim Jong-un als auch Donald Trump kennt.
Dennis Rodman hatte sich mehrfach vom Basketball-Fan Jong-un nach Nordkorea einladen lassen, zuletzt im Sommer 2017. 2014 sang Rodman dem Diktator sogar ein Geburtstags-Ständchen!
Diese Treffen waren für den Nordkoreaner ein Propagandacoup, für Rodman selbst aber auch ein guter Deal. Denn der promotet bei seinen Besuchen in das sonst streng abgeschottete Land die Firma PotCoin – eine Kryptowährung für Marihuana.
Rodman kennt aber nicht nur Kim, sondern auch Donald Trump. Er ist ein bekennender Fan des US-Präsidenten und hält ihn für "einen der besten Verhandler der Welt".
Als Gastgeschenk für Jong-un brachte Rodman 2017 übrigens Trumps Buch "The Art of the Deal" mit – und das zu einem Zeitpunkt, als zwischen den beiden Ländern tatsächlich noch schlimmste Eiszeit herrschte. Er diente also zumindest physisch als Brücke zwischen den beiden Machthabern.
Nein. Das findet zumindest das Weiße Haus. "Ich weiß nicht, was für eine Rolle der beste Rebounder der Basketball-Geschichte dabei spielen könnte", sagte Regierungssprecher Gidley laut FOX News.
Trump hatte übrigens schon 2014 deutlich gesagt, dass er mit Rodman keine gemeinsame Sache in punkto Nordkorea machen würde. So postete er damals auf Twitter: "Dennis Rodman war entweder betrunken oder auf Drogen, als er sagte, ich wolle mit ihm nach Nordkorea."
An dieser Haltung hat sich bislang nichts geändert.
(mit afp)