
US-Präsident Donald Trump.Bild: ap / Susan Walsh
International
11.08.2020, 07:3811.08.2020, 07:47
Wegen Schüssen vor dem Weißen Haus hat
US-Präsident Donald Trump eine Pressekonferenz in seinem Amtssitz
kurz unterbrechen müssen. Recht schnell wurde bekannt, dass die
Schüsse von einem Sicherheitsbeamten abgegeben wurden. Der Secret
Service teilte dann in der Nacht zum Dienstag mit, ein 51-jähriger
Mann habe behauptet, eine Waffe zu haben, sei danach auf den Beamten
zugerannt und habe mit einem Gegenstand in der Hand eine beim
Schießen übliche Position eingenommen.
Die Stellungnahme ließ offen, ob der Mann tatsächlich eine Waffe
hatte. Ein Reporter des Senders CNN berichtete kurz zuvor unter
Berufung auf Ermittler-Kreise, dass er unbewaffnet gewesen sei.
Der am Oberkörper von den Kugeln getroffene Mann und der
Sicherheitsbeamte wurden in Krankenhäuser gebracht. Der Mann sei
nicht in den Komplex rund um das Weiße Haus eingedrungen und keine
der geschützten Personen seien in Gefahr gewesen, betonte der Secret
Service.
Trump zeigt sich unbeeindruckt
Der Präsident war bei der Pressekonferenz am Montag nach nur
wenigen Minuten aus dem Raum geführt worden, nachdem ein Mitarbeiter
an ihn herangetreten war und ihm Trump zufolge ins Ohr geflüstert
hatte, dass er mitkommen solle. Der US-Präsident gab einen Laut der
Verwunderung von sich, schaute noch einmal in den Presseraum und ging
dann ruhig aus dem Zimmer.
Trump führte die Begegnung mit Journalisten kurze Zeit später
fort.
"Sie waren überrascht, ich war überrascht, und ich denke auch, dass das ziemlich ungewöhnlich war."
Donald Trump
Journalisten
wollten wissen, ob er in den Bunker unter dem Weißen Haus gebracht
wurde. Trump sagte, Sicherheitsleute hätten ihn lediglich zurück in
sein Büro, ins Oval Office, gebracht, bis die Lage nach knapp zehn
Minuten bereinigt gewesen sei.
"Die Welt ist immer schon ein gefährlicher Ort gewesen", sagte
Trump. Er lobte den Secret Service, dessen Arbeit fantastisch sei. Er
fühle sich sehr sicher und habe keine Sekunde daran gedacht, nicht
wieder in den Presseraum zurückzukommen. "Sehe ich aufgewühlt aus?",
fragte er rhetorisch nach einer entsprechenden Frage eines
Medienvertreters. Ein vollständiger Bericht zu dem Vorkommnis werde
folgen, versprach der US-Präsident.
Auch noch eine Stunden nach dem Vorfall war das Weiße Haus
weiträumig abgeriegelt, wie ein dpa-Reporter in Washington
berichtete. Dutzende Wagen versperrten die Zugangswege zum Amtssitz
des US-Präsidenten. Auch auf dem Dach des Hauses bezogen Uniformierte
Stellung. TV-Bilder von der Nordost-Ecke des Weißen Hauses zeigten
ebenfalls viele Polizisten und Einsatzkräfte.
(om/dpa)
In der Bundestagsdebatte zum 5-Punkte-Plan ist ein bemerkenswerter Satz gefallen, der die gesamte Diskursverschiebung auf den Punkt traf, und er kam von Phönix-Kommentator Erhard Scherfer. Über die Rede von FDP-Chef Christian Lindner sagte Scherfer, er habe "ein Bild der Sicherheitslage nach Gefühlen gezeichnet, nicht nach Fakten".