International
01.08.2019, 20:0901.08.2019, 20:12
Mehr als ein Jahr läuft der Handelskrieg zwischen den USA und China
nun schon. In dieser Woche sprachen beide Seiten erstmals wieder
miteinander – aber Donald Trump zieht die Daumenschrauben weiter an.
Die USA werden chinesische Produkte im Wert von
rund 300 Milliarden Dollar (270 Milliarden Euro) ab September mit
einem neuen Strafzoll von 10 Prozent belegen. Das kündigte
US-Präsident Donald Trump am Donnerstag über Twitter an.
Die beiden Länder – die größten Volkswirtschaften der Erde – hatten
die jüngste Runde ihrer Handelsgespräche am Mittwoch in China ohne
sichtbare Fortschritte beendet. Es wurde aber vereinbart, die
Verhandlungen Anfang September in Washington fortzusetzen.
"Wir freuen uns darauf, den positiven Dialog mit China für ein
umfassendes Handelsabkommen fortzusetzen", schrieb Trump auf Twitter.
Das Weiße Haus hatte die jüngsten Verhandlungen in Shanghai als
"konstruktiv" bezeichnet. Das chinesische Handelsministerium sprach
von einem offenen, effizienten und intensiven Austausch.
Es waren die ersten direkten Handelsgespräche der beiden größten
Volkswirtschaften seit dem Scheitern der Verhandlungen im Mai. Ende
Juni hatten sich Trump und Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping
am Rande des G20-Gipfels der großen Wirtschaftsnationen in Osaka in
Japan auf einen "Waffenstillstand" in ihrem Handelskrieg und eine
Wiederaufnahme der Gespräche geeinigt.
Die US-Notenbank hatte am Mittwoch wegen der von Trump angezettelten
Handelskonflikte – die zunehmend auf der globalen Wirtschaft lasten – den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte gesenkt. Es war die erste
Zinssenkung seit Ende 2008.
Der Handelskrieg zwischen den beiden Staaten läuft bereits seit über
einem Jahr. Auslöser war ursprünglich die Verärgerung Trumps darüber,
dass China weit mehr in die USA exportiert als umgekehrt. Er fordert
eine Beseitigung von Marktschranken, kritisiert die Verletzung von
Urheberrechten, den zwangsweisen Technologietransfer bei in China
tätigen US-Unternehmen und staatliche Subventionen.
Seither hat Trump bereits die Hälfte der Importe aus China mit
25-prozentigen Sonderzöllen belegt. China reagierte mit Gegenzöllen.
Für die vereinbarte Wiederaufnahme der Handelsgespräche hatte der
US-Präsident in Osaka eigentlich zugesagt, eine geplante Ausweitung
der Sonderabgaben vorerst zu verschieben. Die Drohung stand aber
weiterhin im Raum.
(hd/ dpa)
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