Der Druck auf US-Präsident Donald Trump in der Ukraine-Affäre steigt weiter: Die US-Demokraten drängen nun auf die Vorlage von Dokumenten aus dem Außenministerium – unter Strafandrohung.
Der Vorwurf an Donald Trump: Er hat den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bei einem Telefonat im Juli aufgefordert, Ermittlungen weiterzutreiben, die seinem politischen Rivalen Joe Biden schaden könnten. Das geht aus einem Gesprächsprotokoll hervor, das das Weiße Haus veröffentlicht hat.
Außerdem soll Trump wenige Tage vor dem Telefonat angeordnet haben, der Ukraine zugesagte Hilfe von rund 400 Millionen US-Dollar zunächst nicht auszuzahlen.
Ein Whistleblower hatte die Vorwürfe gegen Trump erhoben. Das weiße Haus hielt seine Schilderungen zunächst unter Verschluss, am Donnerstag wurden sie aber publik:
Der Whistleblower wirft Trump vor, dass dieser "die Macht seines Amtes nutzt", um zu erreichen, dass sich ein anderes Land zu seinen Gunsten in die US-Wahl 2020 einmischt.
Der Whistleblower beschuldigte das Weiße Haus mit Blick auf das Ukraine-Telefonat auch der Vertuschung: Führende Regierungsmitarbeiter hätten sich bemüht, die genaue Wortlautfassung des Gesprächs unter der Decke zu halten. Bei dem veröffentlichten Gesprächsprotokoll handelt es sich nicht um eine Abschrift im Wortlaut.
Für das weitere Prozedere gibt es keinen genauen Zeitplan. Mit ihrer Mehrheit im Repräsentantenhaus könnten die Demokraten ein sogenanntes Impeachment-Verfahren zwar anstrengen. Die Entscheidung über eine tatsächliche Amtsenthebung fiele aber im Senat, wo Trumps Republikaner die Mehrheit haben. Die Aussichten auf Erfolg eines solchen Verfahrens sind daher gering. Bisher wurde noch kein US-Präsident durch ein Impeachment-Verfahren des Amtes enthoben.
(ll/dpa)