Das Coronavirus beschäftigt die Menschen weltweit nach wie vor. Zwar sinken die Zahlen der Neuinfektionen in Deutschland langsam, doch so schnell wird das Virus nicht verschwinden. Einige Experten gehen sogar davon aus, dass wir dauerhaft mit dem Virus leben müssen.
An einem Impfstoff wird weiterhin geforscht, wann genau er verfügbar sein wird, ist noch unklar. Virologen rechnen mit einem Impfstoff nicht vor Herbst 2021, wenn überhaupt. Doch selbst wenn ein Impfstoff zur Verfügung stehen würde, ist das Coronavirus noch nicht besiegt.
Denn neben der Entwicklung ist die flächendeckende Versorgung mit einem Impfstoff das entscheidende Problem. Selbst wenn ein Impfstoff vorhanden sein sollte, wird es lange dauern, ihn in einer solchen Größenordnung zu produzieren, dass er für alle Menschen reicht. Experten gehen davon aus, dass in den ersten fünf Jahren nach der Entwicklung eines Impfstoffes der Bedarf noch immer nicht gedeckt sein wird. Das berichtete die "Washington Post" unter Berufung auf Aussagen von Forschern des Vaccine Research CenterS (VRC).
Um sogenannte Herdenimmunität zu erreichen, müssten sich 60 bis 80 Prozent der Menschen mit dem Virus infiziert haben oder dagegen geimpft sein. Doch diese Zahl wird nach dem jetzigen Stand des Pandemie-Verlaufs so schnell nicht erreicht sein. Zumal noch immer nicht sicher ist, wie lange die Immunität nach einer überstandenen Infektion hält.
Außerdem könnte das Virus mutieren und im Laufe der Pandemie ansteckender werden. Es gibt bereits vier endemische Coronaviren, die kontinuierlich zirkulieren und in den Wintermonaten immer wieder verstärkt auftauchen. Die Frage ist, ob Covid-19 die Fähigkeit hat, ebenfalls heimisch zu werden und wir dauerhaft mit ihm leben müssen.
In diesem Fall könnte das Virus sich immer wieder unbemerkt verbreiten und selbst in vier Jahren nochmal aufflammen, solange es nicht vollkommen ausgerottet ist. Das ergeben Untersuchungen US-amerikanischer Forscher, die verschiedene Szenarien zum Verlauf der Pandemie simuliert haben.
Es ist also gut möglich, dass wir noch eine ganze Weile mit dem Virus leben müssen. Wenn sich genügend Menschen mit dem Virus infizieren und Antikörper bilden, wird die Ausbreitung des Virus verlangsamt, auch wenn dann noch keine Herdenimmunität besteht. Pandemien aus der Vergangenheit, beispielsweise die spanische Grippe, haben gezeigt, dass die Übertragung von Mensch zu Mensch damit begrenzt wird. Gut möglich, dass das auch bei Covid-19 der Fall sein wird.
(lau)