Carola Rackete gibt nicht auf: Die Sea-Watch-Kapitänin will Italiens Innenminister Matteo Salvini an seiner Nutzung von Facebook und Twitter hindern.
Der Chef der rechten Partei Lega Nord machte sich am Donnerstag prompt darüber lustig. "Die deutsche Kommunistin, die, die das Boot der Finanzpolizei gerammt hat, hat die Staatsanwaltschaft aufgefordert, meine Seiten auf Facebook und Twitter zu sperren. Es gibt keine Grenze der Lächerlichkeit. Kann ich also Instagram benutzen???"
Eingereicht worden sei die Klage noch nicht, weil es Probleme mit der Post gegeben habe, sagte Racketes Verteidiger Alessandro Gamberini am Donnerstag.
Salvini verbreite auf Twitter und Facebook eine "Botschaft des Hasses" und nutze dafür sein Amt, heißt es in der Klage weiter. Mit seinen Äußerungen habe Salvini wiederum "unzählige" weitere Äußerungen ausgelöst – zum Beispiel sei Rackete von dessen Followern als "deutsche Hure" oder "verdorbene Nutte" bezeichnet worden. Kommentiert worden sei auch: "Betoniert sie ein".
Salvinis Aussagen seien "weit davon entfernt, Äußerungen legitimer Kritik" zu sein, vielmehr habe es sich dabei um "grundlose und beleidigende Aggressionen gegen meine Person" gehandelt, heißt es in der Klage. Seit Wochen betreibe er zudem eine "Hetzkampagne" gegen Sea-Watch, die Salvini als "illegale und gesetzlose Organisation" bezeichnete, die "illegale Migranten" von Bord eines "illegalen Schiffs", eines "Piratenschiffs", eines "gesetzlosen Schiffs" gehen lasse und deren Mitglieder "Komplizen von Schleppern und Menschenhändlern" seien.
Racketes Verteidiger Gamberini hatte schon bei der Ankündigung der Klage in einem Interview gesagt, dass es schwierig sei, dem Hass entgegenzutreten. Man wolle aber ein Zeichen setzen.
(pb/dpa)