Rund 400 Skifahrer könnten sich einer Sammelklage gegen die Tiroler Behörden wegen einer zu späten Reaktion auf den Beginn der Coronavirus-Epidemie anschließen.
Den Behörden in Tirol wird vorgeworfen, zu spät auf erste Anzeichen eines Ausbruchs in dem beliebten Wintersportort Ischgl reagiert und damit der Ausbreitung in Europa und darüber hinaus Vorschub geleistet zu haben. Der VSV erklärte, er wolle über seine Webseite Zeugenaussagen sammeln. Diese sollten belegen, "dass die Schließung des Skiresorts aus kommerziellen Gründen hinausgezögert wurde".
Nach Informationen des ZDF war in einem Gastronomiebetrieb in Ischgl bereits Ende Februar ein Coronavirus-Infektionsfall bekannt geworden. Der Lokalbetreiber meldete demnach aber weder den positiven Fall noch dessen Kontaktpersonen an die Gesundheitsbehörden.
Das Lokal blieb stattdessen noch zwei Wochen geöffnet und wird inzwischen mit Hunderten Corona-Fällen vor allem in Deutschland und Österreich, Dänemark und Norwegen in Verbindung gebracht. Andere Nachtschwärmer, die sich dort im Skiurlaub infizierten, kamen aus Kanada, Großbritannien, Island und Schweden.
Seit dem 18. März steht ganz Tirol unter Quarantäne. Am Freitag zählte Österreich mehr als 7000 Infektionsfälle und 58 Todesfälle.
(afp/ll)