Am Rande der UN-Klimakonferenz (COP25) in Madrid sind zehntausende Menschen für mehr Klimaschutz auf die Straße gegangen. Auch die schwedische Klimaschutz-Aktivistin Greta Thunberg beteiligte sich an dem Protest – bevor sie die Demonstration aus Sicherheitsgründen verlassen musste. In einem Manifest forderten die Demonstranten die Weltgemeinschaft zu unverzüglichem Handeln gegen den Klimawandel auf.
"2019 ist zweifellos das Jahr, in dem die Menschen mit Blick auf das Klima aufgewacht sind", sagte der Sprecher der Demonstration, Pablo Chamorro, vor Journalisten.
In einem dramatischen Manifest an die fast 200 Teilnehmerstaaten der COP25 riefen die an der Demonstration beteiligten Gruppen zu einer drastischen Verstärkung der Klimaschutzbemühungen auf.
"Die Polizei sagt, ich kann so nicht weitermachen", sagte die von zahlreichen Unterstützern und Journalisten umringte 16-Jährige. "Es tut mir Leid für alle. Es gibt Sicherheitsprobleme, und es gibt zu viele Journalisten und zu viele Menschen."
Kurz vor Beginn des Protests hatte Thunberg die Regierungen weltweit zu mehr Tempo beim Klimaschutz aufgerufen. "Wir können es uns nicht leisten, länger zu warten", sagte sie bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit anderen jungen Klimaschutz-Aktivisten.
Mit ihren "Schulstreiks für das Klima" hat die junge Schwedin Millionen Jugendliche weltweit zu mehr umweltpolitischem Engagement inspiriert. "Wir streiken seit mehr als einem Jahr, und es ist praktisch nichts passiert. Die Klimakrise wird von den Mächtigen noch immer ignoriert", kritisierte Thunberg.
"Der Klimawandel betrifft uns alle, aber auch die künftigen Generationen", sagte die 16-jährige Protest-Teilnehmerin Paula Sánchez der Nachrichtenagentur AFP. "Wir müssen uns darüber bewusst werden, dass die Welt ihrem Ende entgegensteuert", fügte sie hinzu.
Die COP25 war am Montag mit Appellen zum raschen und harten Umsteuern in der Klimapolitik eröffnet worden. Die Menschheit müsse wählen zwischen dem Weg der "Hoffnung" und dem der "Kapitulation" beim Klimaschutz, sagte UN-Generalsekretär António Guterres vor Vertretern aus fast 200 Ländern.
Den Vorsitz der auf zwölf Tage angesetzten Konferenz hat Chile mit seiner Umweltministerin Carolina Schmidt. Wegen der Unruhen in Chile sprang aber Spanien kurzfristig als Gastgeberland ein.
(hd/afp)