Toni Kroos hat sich im Interview mit der "Bild am Sonntag" zur anstehenden Bundestagswahl am 26. September geäußert und sich klar von einer Partei distanziert: "Zur Wahl zu gehen ist wichtig. Außer, wenn man AfD wählen will. Diejenigen sollten zu Hause bleiben. Diese Partei braucht niemand."
Der Gang zur Wahlurne hatte bei Kroos nicht immer diesen Stellenwert: "Früher hatte ich den Reflex, dass meine eine Stimme allein nicht entscheidend ist. Aber diesen Reflex haben zu viele Menschen in Deutschland. Heute halte ich es für enorm wichtig, dass man versucht, mitzuentscheiden. Ich werde auf jeden Fall wählen. Wählen ist wichtig."
Auch zum Thema Impfbereitschaft hat Kroos eine klare Meinung: "Ich bin kein Mediziner oder Virologe, deshalb werde ich nicht einfach stumpf meine Stimme erheben und einfach so zum Impfen aufrufen. Ich vertraue aber den Experten, die zu Impfungen raten. Angesichts ihrer Empfehlungen bin ich auf jeden Fall dafür, dass man sich impfen lassen sollte. Weil es einen selber schützt und andere auch. Sich dieser Verantwortung bewusst zu sein, finde ich wichtig."
Er selber sei noch nicht geimpft, da er sich kurz vor der EM mit dem Virus infizierte. Erst mit einem halben Jahr Abstand erhalten Genesene eine Impfung.
Die Kritik von Uli Hoeneß an seinem Spiel kann der Weltmeister von 2014 weiterhin nicht nachvollziehen. Er habe "riesen Respekt vor der Lebensleistung von Uli Hoeneß, aber seine letzten TV-Auftritte waren etwas fragwürdig."
Der langjährige Bayern-Präsident habe es sich laut Kroos "mit seiner Kritik ein bisschen zu einfach gemacht, indem er sich einen Spieler rausgepickt hat, der nicht bei seinem Verein spielt." Eigentlich reagiert der Weltmeister von 2014 auf solche Kritik gar nicht mehr: "Bei vermeintlichen Experten, bei denen mich die Attacken nicht mehr überraschen, reagiere ich nicht." Doch nach dem Hoeneß-Auftritt im Doppelpass reagierte Kroos humorvoll auf Twitter.
Kur zuvor hatte Hoeneß nach dem deutschen EM-Aus im Doppelpass die Spielweise des Madrid-Stars kritisiert. "Toni Kroos passt mit seinem Querpass-Fußball nicht mehr hinein. Und dann dieser Angsthasenfußball gegen England. Seine Art zu spielen, ist absolut vorbei", sagte der 69-Jährige über Kroos.
Weiterhin erzählte der viermalige Champions-League-Sieger im Interview mit der "Bild am Sonntag", dass das erste Spiel nach seinem Rücktritt aus der Nationalmannschaft zeitgleich mit der Geburtstagsfeier seiner Kinder stattfindet. "Da muss ich schauen, ob ich es schaffe, den Fernseher nebenher laufen zu lassen."
Kroos ist aktuell bei Real Madrid unter Vertrag und laboriert an einer Schambeinverletzung. Im Sommer ist er aus der deutschen Nationalmannschaft zurückgetreten.
(drob)