"Team Wallraff"-Undercover-Reporterin Alicia.TVNOW
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Sie fliegen billig und ständig. Billigflieger wie Ryanair und Eurowings boomten in den vergangenen Jahren – doch immer wieder gab es Zweifel an der Geschäftspraxis der Unternehmen.
- Für die RTL-Sendung "Team Wallraff - Reporter undercover" besuchte eine Reporterin namens Alicia die Flugbegleiter-Ausbildung bei Ryanair, die von einer Leiharbeitsfirma organisiert wurde.
- Die Verantwortlichen wussten nicht, dass Alicia für die RTL-Sendung arbeitet. Alicia bestand die Aufnahmeprüfung – und begann dann die sechswöchige Ausbildung.
- In der Sendung dokumentiert Alicia (deren Nachnamen der Sender nie nennt) desaströse Zustände bei der Personalausbildung des Billigfliegers.
In dem Ausbildungszentrum herrscht ein rabiater Ton. Eine Ausbilderin stellt sich mit den Worten vor: "Ich bin die Person, die ihr in den nächsten sechs Wochen am meisten hassen werdet." Eine Ausbilderin kontrolliert das Aussehen der Ryanair-Auszubildenden, brüllt rum.
Unter den Auszubildenden herrscht Angst. Eine Ryanair-Nachwuchskraft weint auf der Toilette. Furcht herrscht auch beim Sicherheitskurs des Unternehmens – gemeint ist hier allerdings eher die Furcht der Ausbilder vor einer zu ausführlichen Darstellung.
In der RTL-Undercover-Reportage werden die Sicherheitsstandards der Airline im Schnellverfahren abgearbeitet. Ebenfalls erschreckend: der Arbeitsvertrag nach bestandener Prüfung. Bei Ryanair wird die Reporterin nicht angestellt.
Dafür eben bei jener Leiharbeitsfirma, die Alicia auch schon ausgebildet hat. Dort erhält die neue Mitarbeiterin nur 18 Urlaubstage und eine Kündigungsfrist von null Tagen in den ersten 13 Arbeitswochen vor. Beides widerspricht dem deutschen Arbeitsrecht.
Dieser Einschätzung widerspricht die Leiharbeitsfirma gegenüber RTL. Ohne genauer zu erklären, wieso.
Auch bei der Abschlussfeier der Absolventen wissen einige immer noch nicht, wie sie im Notfall Passagieren helfen können. Einer sagt: "Ich überlasse das dann der restlichen Crew." Alicia macht weiter – einige Monate später arbeitet sie tatsächlich für den Billigflieger.
Eigentlich sind Flugbegleiter lediglich für die Sicherheit an Bord zuständig – bei Ryanair sind sie auch für den Verkauf zuständig und dazu verpflichtet. Gegenüber der Undercover-Reporterin beklagen ihre Kollegen, dass die Leitung des Billigfliegers sie unter Druck setzen würde, möglichst viele Artikel während des Flugs zu verkaufen. Eine App zeigt den Mitarbeitern an, ob sie genug verkauft haben.
Spärliche Verträge bei miserabler Ausbildung – die RTL-Undercover-Reportage zeichnet ein desaströses Bild des Flugbegleiter-Daseins bei dem Billigflieger.
(pb)
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