Oliver Welke weiß um die Bedeutung der Wiedervereinigung, die in dieser Woche in ganz Deutschland gefeiert wurde – und widmet dem "Ossipendence Day", wie er den 3. Oktober nennt, einen großen Teil seiner Sendung. Doch die Bilanz der "Heute Show"-Macher ist 30 Jahre nach dem Mauerfall ernüchternd.
Welke nennt Hasselhoff einen "Alkoholiker in den immer gleichen Einheitsdokus, der denkt, er singt die Mauer kaputt." Merkel bezeichnet er als "irgendeine schnarchige Zeitzeugin", die erzählt wo sie in der Nacht des Mauerfalls war. (Anmerkung: Die Bundeskanzlerin war mit einer Freundin in der Sauna). "Ja, weil du dich nicht für Politik interessierst", scherzt Welke.
Welke spricht über die immer noch stark vorhandene Mauer in den Köpfen der Bürger in Deutschland. "Auch 2019 fühlen sich immer noch 57 Prozent der Ostdeutschen als Bürger zweiter Klasse", erklärt er. Außerdem führt er eine Studie auf, wonach gerade einmal 1,7 Prozent der Spitzenpositionen in Wirtschaft und Verwaltung von Ostdeutschen besetzt seien.
Vor 30 Jahren wurden aus ehemals zwei Ländern ein Staat – doch was auf dem Papier gleich ist, ist in Wahrheit sehr weit auseinander. Eine Angleichung zwischen Ost und West gibt es nicht, so Welkes hartes Urteil. Er zeigt das am Beispiel der Verteilung der Bundesbehörden: 194 im Westen, 25 im Osten.
Die Macher der "Heute Show" beenden ihre Bilanz mit einem bösen Witz:
(hd)