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Irak: Die wichtigsten 5 Punkte zur aktuellen Lage – Trump: "Das ist keine Warnung"

200101 -- BEIJING, Jan. 1, 2020 -- Protestors gather in front of the U.S. embassy in Baghdad, Iraq, on Dec. 31, 2019. Hundreds of demonstrators, participating in mourning for the Hashd Shaabi members  ...
Demonstranten versammeln sich vor der US-Botschaft in Bagdad, Irak. Die USA setzten später Kampfhelikopter ein, um sie abzuschrecken.bild:; imago images/xinhua
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"Das ist keine Warnung, das ist eine Drohung" – die wichtigsten 5 Punkte zur Lage im Irak

01.01.2020, 10:3301.01.2020, 12:05
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Im Irak spitzt sich die Lage zu: Die US-Regierung verlegt wegen der jüngsten Spannungen per sofort 750 zusätzliche Soldaten in die Region. Darüber hinaus stünden weitere Soldaten bereit, um in den nächsten Tagen auszurücken, erklärte Verteidigungsminister Mark Esper am Dienstag (Ortszeit). Doch was ist eigentlich genau passiert? Wir haben die jüngsten Geschehnisse für euch im Überblick:

Die Vorgeschichte

Hintergrund der Eskalation sind die US-Luftangriffe auf die pro-iranischen Hisbollah-Brigaden, bei denen am Sonntag 25 Kämpfer und Kommandeure getötet worden waren. Die Hisbollah-Brigaden sind Teil der pro-iranischen, überwiegend schiitischen Hasched-al-Schaabi-Milizen, die 2014 für den Kampf gegen die sunnitische Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) gebildet worden waren. Heute sind die Hasched-al-Schaabi-Milizen offiziell in die irakischen Streitkräfte integriert, viele Einheiten haben aber ihre Eigenständigkeit bewahrt.

Was genau ist in der Nacht auf Mittwoch passiert?

Pro-iranische Demonstranten in Bagdad hatten zunächst an einem Trauerzug für die Getöteten der US-Luftangriffe vom Wochenende teilgenommen. Anschließend gelang es ihnen, ungehindert alle Kontrollposten zur streng gesicherten Grünen Zone, in der sich die US-Botschaft befindet, zu passieren und erstmals seit Jahren zu der US-Vertretung vorzudringen. Sie riefen "Tod Amerika", forderten den Abzug der US-Truppen im Irak, warfen Steine, verbrannten US-Flaggen und rissen Überwachungskameras aus den Wänden. Als die Demonstranten weiter gewaltsam vorrückten, umstellten irakische Sicherheitskräfte das Gebäude.

Dann durchbrachen hunderte teils uniformierte Kämpfer und Anhänger der pro-iranischen Hasched-al-Schaabi-Miliz das Tor in der Außenwand des Botschaftsgeländes. US-Sicherheitskräfte auf dem Gelände feuerten zunächst Schüsse ab, dann Tränengas und Blendgranaten, um die Demonstranten zu vertreiben. Nach Angaben der Hasched-al-Schaabi-Miliz wurden 62 Menschen verletzt.

Auf die Außenwand der Botschaft kritzelten die Demonstranten "Nein zu Amerika" und "Suleimani ist mein Befehlshaber". Suleimani ist als Kommandeur der Al-Kuds-Brigaden der iranischen Revolutionsgarden seit langem ein einflussreicher Akteur in der irakischen Politik.

Am Abend harrten mehrere hundert Menschen vor dem Botschaftsgelände aus. Sie errichteten Zelte, um die Nacht dort zu verbringen. US-Botschafter Matthew Tueller befindet sich nach Diplomatenangaben derzeit im Urlaub außerhalb des Irak.

Wie reagierte die USA?

Das US-Militär setzte unter anderem zwei Kampfhelikopter ein, um die Demonstranten zurückzudrängen. Ein vom Militär veröffentlichtes Video zeigte, wie Helikopter vom Typ "Apache" Signalraketen über der Botschaft abfeuerten.

Das US-Militär leitete zum Schutz der Botschaft in Bagdad außerdem die Verlegung von rund 100 Marineinfanteristen aus Kuwait ein, zusätzliche 750 Soldaten sollen folgen. Die Verlegung der Soldaten der 82. Luftlandedivision aus dem US-Bundesstaat North Carolina sei eine Vorsichtsmaßnahme angesichts der erhöhten Bedrohungslage im Irak, erklärte Esper.

... und Trump selbst?

US-Präsident Donald Trump machte den Iran für die jüngsten Ausschreitungen verantwortlich und drohte mit Vergeltung. Jegliche Schäden oder Opfer würden dem Iran teuer zu stehen kommen, schrieb Trump am Dienstagabend (Ortszeit) auf Twitter. "Das ist keine Warnung, das ist eine Drohung. Frohes Neues Jahr!" schrieb Trump. "Die Vereinigten Staaten werden unsere Bürger und Interessen überall auf der Welt schützen", sagte Verteidigungsminister Esper.

Kurze Zeit später äußerte sich US-Präsident Donald Trump zur Möglichkeit eines Krieges. Nach eigenen Worten geht er nicht davon aus, dass es zum Krieg zwischen den Vereinigten Staaten und dem Iran kommen wird. "Ich sehe nicht, dass dies passieren wird", sagte Trump am Dienstagabend (Ortszeit) auf eine entsprechende Reporterfrage in seinem Luxusresort Mar-a-Lago im US-Bundesstaat Florida. "Ich mag den Frieden", fügte der Präsident hinzu, bevor er sich zu einer Silvesterfeier begab.

Und was sagt der Iran?

Der Iran verfügt im Irak über großen politischen Einfluss und steht damit in Rivalität zu den USA. Ein Sprecher des Außenministeriums in Teheran wies jedoch Vorwürfe zurück, wonach der Iran für die Proteste an der Botschaft verantwortlich sei.

(as/dpa/afp)

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