Der ehemalige US-Präsident Donald Trump gerät wegen mehrerer Ermittlungen zunehmend unter Druck.Bild: AP / Morry Gash
USA
13.09.2022, 09:1813.09.2022, 18:13
Donald Trump gerät immer weiter unter Druck. Da wäre zum einen die Razzia des FBI, die dem ehemaligen US-Präsidenten zu schaffen macht. Dabei ging es darum, dass Trump offenbar streng geheime Dokumente aus dem Weißen Haus hat mitgehen lassen und sie in seinem Anwesen Mar-a-Lago in Palm Beach versteckt hielt.
Doch nicht nur das könnte Trump gefährlich werden.
Auch die Ermittlungen gegen den 76-Jährigen zu einer möglichen Mitschuld am Angriff auf das Kapitol in Washington DC (6. Januar 2021) bringen Trump zum Schwitzen.
Am 6. Januar 2021 stürmten radikalisierte Trump-Anhänger:innen das US-Kapitol.Bild: www.imago-images.de / imago images
In diesem Fall gibt es nun neue Entwicklungen.
Das US-Justizministerium geht Medienberichten zufolge nun neue Wege bei den Ermittlungen. Laut den Berichten nehmen die Behörden zunehmend Personen aus dem Umfeld von Trump ins Visier.
Die "New York Times" und der Sender CNN berichteten
am Montag (Ortszeit), das Ministerium habe in den vergangenen Tagen
von mehreren Dutzend früheren und aktuellen Trump-Mitarbeitern
Informationen angefordert. Zum Teil gehe es um Dokumente, zum Teil
aber auch um eine Vorladung für eine Aussage. Unter ihnen sei etwa
der frühere Social-Media-Chef des Präsidenten, Dan Scavino, der noch
immer für Trump arbeitet.
Dan Scavino, der ehemalige Social Media Chef von Donald Trump wird ins Visier der Ermittler genommen.Bild: www.imago-images.de / imago images
Auch in den vergangenen Monaten habe das Ministerium von Leuten
aus Trumps Umfeld bereits unter Strafandrohung Informationen
angefordert, schrieb die "New York Times". Die Stoßrichtung sei
diesmal jedoch eine andere und beziehe sich nun etwa auch auf
Wahlkampffinanzen.
Sturm auf das Kapitol: Fünf Menschen starben
Anhänger Trumps hatten am 6. Januar 2021 den Parlamentssitz in
Washington gestürmt. Dort war der Kongress zusammengekommen, um den
Wahlsieg von Trumps demokratischem Herausforderer Joe Biden bei der
vorausgehenden Präsidentschaftswahl formal zu bestätigen. Die
gewalttätige Menge wollte das verhindern.
Durch die Krawalle kamen
damals fünf Menschen ums Leben, darunter ein Polizist.
Bei dem Sturm auf das Parlamentsgebäude kamen mehrere Menschen ums Leben.Bild: www.imago-images.de / imago images
Trump hatte
seine Anhänger kurz zuvor bei einer Kundgebung mit der Behauptung
aufgewiegelt, ihm sei der Wahlsieg gestohlen worden. Er musste sich
daher einem Amtsenthebungsverfahren im Kongress stellen, an dessen
Ende er jedoch freigesprochen wurde.
Das Justizministerium ermittelt seit vielen Monaten rund um den
Sturm auf das Kapitol. Hunderte Randalierer von jenem Tag wurden vor
Gericht gestellt. Es wächst jedoch der Druck auf das Ministerium,
auch eine strafrechtliche Verfolgung gegen Trump einzuleiten. In
einem Untersuchungsausschuss im Repräsentantenhaus, der die
Hintergründe der Attacke aufarbeitet, belasteten diverse Zeugen Trump
schwer.
(jor/dpa)
Seit der US-Wahl steht fest: Donald Trump wird erneut ins Amt des US-Präsidenten zurückkehren. Spannend war das Rennen ums Weiße Haus allemal. Doch es war ein Wahlkampf, der von starker Polarisierung und emotionaler Abneigung zwischen den beiden politischen Lagern geprägt war. Er hat die gesellschaftlichen Gräben in den Vereinigten Staaten weiter vertieft.