Bild: Patrick Semansky/AP
USA
Nach den Drohnenangriffen auf die größte
Ölraffinerie in Saudi-Arabien hat US-Präsident Donald Trump den
Urhebern mit einem Vergeltungsschlag gedroht.
- Zugleich dementierte Trump am Sonntagabend (Ortszeit) auf Twitter seine eigene Aussage, dass er ohne Vorbedingungen zu einem Treffen mit der iranischen Führung bereit sei.
- Am Samstag hatte US-Außenminister Mike Pompeo den Iran für die Angriffe in Saudi-Arabien verantwortlich gemacht, obwohl sich davor die Huthi-Rebellen im benachbarten Jemen ausdrücklich dazu bekannt hatten. Teheran bestritt jegliche Beteiligung.
Trump machte keine Angaben dazu, wen die USA für den Urheber des
Angriffs halten. Er schrieb auf Twitter: "Es besteht Grund zu der
Annahme, dass wir den Täter kennen." Die USA stünden Gewehr bei Fuß,
warteten aber auf eine Bestätigung und auf Angaben der saudischen
Führung, wen sie für den Angriff verantwortlich mache und unter
welchen Bedingungen vorgegangen werden solle.
Wenige Minuten später schrieb Trump in einem Tweet,
Medienberichte, wonach er "ohne Bedingungen" zu einem Treffen mit der
iranischen Führung bereit sei, seien "wie üblich" falsch. Trump
selber hat mehrfach gesagt, er sei ohne Vorbedingungen zu einem
solchen Treffen bereit. Erst am vergangenen Dienstag hatte auch
Pompeo noch einmal betont, Trump sei zu einem Treffen ohne
Vorbedingungen bereit.
Die Drohnenangriffe auf die größte Ölraffinerie in Saudi-Arabien haben die Ölproduktion in dem Königreich dramatisch einbrechen lassen und verschärfen die Spannungen am Golf. Die Produktionsmenge sei infolge der "terroristischen Attacken" um 5,7 Millionen Barrel auf etwa die Hälfte des üblichen Volumens pro Tag eingebrochen, berichtete die staatliche saudische Nachrichtenagentur SPA in der Nacht zum Sonntag. Obwohl sich die Huthi-Rebellen im benachbarten Jemen zu den Angriffen bekannten, machten die USA den Iran dafür verantwortlich. Teheran bestritt jegliche Beteiligung. Der Komplex wird zu den weltweit wichtigsten Ölanlagen gezählt.
Pompeo hatte am Samstag auf Twitter geschrieben: "Inmitten der
Rufe nach Deeskalation hat der Iran jetzt einen beispiellosen Angriff
auf die Welt-Energieversorgung verübt. Es gibt keinen Beweis, dass
die Angriffe vom Jemen kamen." Der Iran hatte das zurückgewiesen.
Der einflussreiche US-Senator und Trump-Vertraute Lindsey Graham
hatte sich am Samstag dafür ausgesprochen, iranische Ölraffinerien
anzugreifen. Ein solcher Schritt würde der Führung in Teheran "das
Rückgrat brechen", schrieb er auf Twitter.
(pb/dpa)
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