Der britische Reisekonzern Thomas Cook hat sich für insolvent erklärt. Trotz "beträchtlicher Bemühungen" bei Gesprächen über eine Rettung des 178 Jahre alten Traditionsunternehmens sei keine Einigung erzielt worden, teilte das Unternehmen am Montag mit.
Der Verwaltungsrat habe beschlossen, dass "er keine andere Wahl habe, als mit sofortiger Wirkung Schritte zur Zwangsauflösung" einzuleiten, hieß es weiter. Die Entscheidung hat auch Folgen für Condor, die deutsche Tochter des Konzerns.
Die Fluggesellschaft Condor hat bei der Bundesregierung einen Überbrückungskredit beantragt. Der Antrag werde gegenwärtig von der Bundesregierung geprüft, teilte der Ferienflieger am Montagmorgen mit.
Der britische Außenminister Dominic Raab hatte bereits am Sonntag besorgten Urlaubern die Unterstützung der Regierung in London zugesagt. Die Regierung sei bereit, Urlauber nach Hause zu holen.
Nach Angaben des Senders BBC hatten die zivile Luftfahrtbehörde CAA für den Notfall bereits am Sonntag zahlreiche Flugzeuge bereitgestellt. Damit laufe die "größte zivile Rückholaktion überhaupt" an, um rund 150.000 Urlauber aus verschiedenen Ländern nach Hause zu holen. Die Rückholaktion trägt nach BBC-Angaben den Codenamen "Matterhorn". In der Nacht seien bereits die ersten Flugzeuge zu verschiedenen Zielen gestartet, um britische Urlauber nach Hause zu holen.
Währendessen haben die Unternehmenstöchter von Thomas Cook, zu denen Marken wie Neckermann Reisen, Bucher Last Minute, Öger Tours, Air Marin und Thomas Cook Signature gehören, den Verkauf von Reisen nach eigenen Angaben komplett gestoppt.
(pb/afp/dpa)