
Demonstrative Gelassenheit: LeBron James von den LA Lakers parierte eine Verbalattacke von US-Präsident Donald Trump. Bild: imago images/ Brian Rothmuller/Icon Sportswire
Sport
06.08.2020, 14:3006.08.2020, 14:30
Basketball-Profi LeBron James hat auf die
Äußerungen von US-Präsident Donald Trump reagiert. In "USA Today"
sagte der Superstar der Los Angeles Lakers: "Ich glaube wirklich nicht,
dass die Basketball-Community traurig darüber ist, ihn als Zuschauer
zu verlieren" und meinte mit spöttischem Lächeln: "Das Spiel wird weitergehen, auch ohne dass er zuschaut. (...) Uns könnte es nicht egaler sein."
James hoffe, jeder sehe, "welche Führung wir an der Spitze unseres Landes haben", sagte der 35-Jährige weiter. "November steht kurz bevor und es ist ein großer Moment für uns als Amerikaner. Wir wollen eine Besserung, wir wollen Wandel und wir haben die Möglichkeit, dies zu tun."
Zuvor hatte Trump die Spieler der
nordamerikanischen Profiliga NBA dafür kritisiert, bei der
Nationalhymne auf die Knie zu gehen. Das Staatsoberhaupt der USA hatte diese Aktion, bei
der fast alle Profis auf Polizeigewalt und Rassismus aufmerksam machen möchten, in der Talkshow "Fox and Friends" als
"erbärmlich" betitelt und gesagt, er werde künftig den Fernseher
abschalten. Bereits in der Vergangenheit hatte der amerikanische Präsident angekündigt, wegen der Proteste während der Hymne beispielsweise Spiele der Fußball-Nationalteams ignorieren zu wollen.
Auch weitere NBA-Promis reagieren auf Trumps Äußerungen
Auf dem Feld kassierten James und die Lakers indes eine
Niederlage. Das beste Team des Westens unterlag am Mittwoch
(Ortszeit) den Oklahoma City Thunder mit 86:105, auch vor dieser Partie knieten die Beteiligten. Im schwarzen T-Shirt mit der weißen Aufschrift "Black Lives Matter" hakte sich auch James bei seinen Teamkollegen unter und streckte zeitweilig die rechte Faust nach oben. Beide Mannschaften
haben die Playoffs bereits erreicht. Bei OKC fehlte der deutsche
Nationalspieler Dennis Schröder. Er verpasste das zweite Spiel
nacheinander, nachdem er die Blase im Walt Disney World Resort
Orlando verlassen hatte, um seiner Frau bei der Geburt des zweiten
Kindes beizustehen.

Der deutsche OKC-Star Dennis Schröder hatte Pause.Bild: imago images/ZUMA Press / Javier Rojas/Pi
Auch weitere prominente NBA-Akteure reagierten auf die Äußerungen von Trump, dass dieser die Spiele der nordamerikanischen Liga nicht mehr anschauen wolle. "Wir haben einen verloren. Es kümmert mich wirklich nicht", sagte Doc Rivers, Trainer der Los Angeles Clippers. "Wir wissen, dass die Gerechtigkeit auf unserer Seite ist, oder?"
Der 58 Jahre alte Trainer trug bei seinem Interview eine blaue Kappe mit der Aufschrift "VOTE" ("Wählt") darauf. "Es ist lebenswichtig", sagte Rivers dazu. Er werde nicht sagen, ob er für Präsident Trump oder dessen demokratischen Herausforderer Joe Biden stimmen werde. "Ich habe meine Meinung, wie ihr wisst. Ich bitte nur jeden dringend, wählen zu gehen. Wir haben so hart gekämpft."
Trump hatte bei seinem Fox-Auftritt auch erklärt, dass die Einschaltquoten für Basketball fallen würden. Den Analysten von Sports Media Watch zufolge sind die Zahlen der drei Netzwerke TNT, ESPN und ABC allerdings um 14 Prozent gestiegen, seitdem die NBA ihre Saison unter Ausschluss von Zuschauern in Florida wieder aufgenommen hat.
Und wie läuft's bei Wagner, Bonga und Theis?
Die Washington Wizards mit den deutschen Profis Isaac Bonga und Moritz Wagner kassierten beim 98:107 gegen die Philadelphia 76ers die vierte Niederlage seit der Wiederaufnahme des Spielbetriebs. Bis zum Ende der Hauptrunde müssten die Wizards den Rückstand auf den achten Platz im Osten von acht Siegen auf maximal vier Erfolge reduzieren. Sollte das noch gelingen, dürften die Wizards ein Qualifikationsduell um den Einzug in die Playoffs bestreiten. Bonga stand in der Startformation der Hauptstädter und kam auf sechs Punkte und acht Rebounds. Teamkollege Wagner erzielte in 17 Minuten fünf Punkte.
Einen ungefährdeten 149:115-Sieg schafften die Boston Celtics gegen die Brooklyn Nets. Daniel Theis legte zehn Punkte und sechs Rebounds auf. Die Celtics sind bereits qualifiziert.
(as/dpa)
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