Batz, Batz, Batz, Batz, Batz! Der 1. FC Saarbrücken ist dank seines überragenden Torwarts Daniel Batz ins Halbfinale des DFB-Pokals eingezogen. Der 29-jährige Keeper des Viertligisten hielt gegen Bundesligist Fortuna Düsseldorf am Dienstagabend fünf Elfmeter, einen in der regulären Spielzeit, vier im Elfmeterschießen. Und so erreichte Saarbrücken nach einem 7:6 nach 20 Elfmetern als erster Viertligist in der Geschichte des Wettbewerbs das Halbfinale.
Der Vizepräsident des Klubs, Dieter Ferner, sagte danach ganz unbescheiden: "Das ist die größte Sensation seit Christi Geburt." Ganz Saarbrücken war nach Abpfiff im Siegesrausch.
Doch es gab im Spiel im Hermann-Neuberger-Stadion in Völklingen – das Saarbrücker Ludwigsparkstadion wird aktuell renoviert – auch ein kleines Detail, das vor lauter Pokaltaumel vielleicht nur dem aufmerksamsten Zuschauer aufgefallen ist: Daniel Batz, der Held des Abends, hat nicht irgendwelche Bälle gehalten, sondern Champions-League-Bälle.
Trainieren die Saarländer etwa schon für Europa? Wollen sie schon mal testen, wie sich der internationale Wettbewerb am Fuß und in den Händen anfühlt? Immerhin sind sie nur noch ein Spiel vom Pokalfinale in Berlin entfernt, das bekanntlich der kürzeste Weg in den europäischen Wettbewerb ist: Wer den Pott holt, qualifiziert sich automatisch für die Europa League. Und wer mit Champions-League-Bällen umgehen kann, kann das auch mit Europa-League-Bällen, oder?
Eine schnelle Bildrecherche unsererseits hat ergeben: "Saarbrigge", wie der Saarländer sagt, spielt auch in der vierten Liga in seinen Heimspielen mit dem Spielgerät der Champions.
Vielleicht ist es auch einfach nur der offizielle Glücksball des Tabellenführers der Regionalliga Südwest, die mit dieser Pille auch schon in Pokalrunde drei den Zweitligisten Karslruher SC im Elfmeterschießen rauskegelten?
Nun, watson wollte all diesen Fragen auf den Grund gehen, hat beim 1. FC Saarbrücken angerufen, um bei Trainer Lukas Kwasniok ("Das hier ist einfach geiler Scheiß") nachzufragen, ob es einen speziellen Grund für die Ballwahl gibt. Leider müssen wir uns aber mit einer Antwort noch ein wenig gedulden. Die Saarbrücker hängen nach den Feierlichkeiten noch etwas in den Seilen. Verständlich. Wir wurden auf Mittwochnachmittag vertröstet, hoffentlich wissen wir dann mehr.
Was wir aber schon mit Sicherheit sagen können: Es gibt keinen einheitlichen DFB-Pokal-Ball. Das Heimteam darf in diesem Wettbewerb das Modell frei wählen, sofern es den allgemeinen Richtlinien des DFB und der DFL entspricht. Auch in Sachen Fabrikat gibt es keine Auflage. So spielten Schalke 04 und Bayern München am Dienstagabend im Viertelfinale mit dem offiziellen Spielball der Bundesliga.
Im Pokalfinale allerdings kommt in diesem Jahr der offizielle Spielball der Europameisterschaft 2020 zum Einsatz, wie "Sport 1" herausgefunden hat. Der heißt "Uniforia", ein Kofferwort aus den Begriffen "Unity" (Einheit) und "Euphoria" (Euphorie).
Womit wir wieder bei der saarländischen Pokalsensation wären, die mit Einheit und Euphorie in die Runde der letzten vier eingezogen ist.
Daniel Batz und der 1. FC Saarbrücken träumen jedenfalls jetzt vom großen Coup, vom Endspiel und von der Trophäe: "Berlin ist nur noch ein Schritt entfernt, ein Spiel noch", sagte Batz und betonte: "Man hat heute gesehen, was in einem Spiel alles möglich ist." Vielleicht hatte auch der Champions-League-Ball damit zu tun. Wir halten euch auf dem Laufenden.
(as)