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Nach eigener Entgleisung: Jetzt lässt auch Aogo seinen Sky-Job ruhen

24.09.2019, HDI-Arena, Hannover, Pressekonferenz mit Dennis Aogo Pressekonferenz mit Dennis Aogo 24 09 2019, HDI Arena, Hanover, Press conference with Dennis Aogo Press conference with Dennis Aogo
Dennis Aogo hat sich mit Jens Lehmann bereits wieder vertragen.Bild: IMAGO / Joachim Sielski
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Nach eigener Entgleisung: Jetzt lässt auch Aogo seinen Sky-Job ruhen

06.05.2021, 18:08
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Der frühere Fußball-Nationalspieler Dennis Aogo hat eine Entschuldigung von Jens Lehmann angenommen und ruft alle Seiten zur Mäßigung auf. "Ich habe mit ihm zweimal telefoniert. Ich habe ihm abgenommen, dass es ihm leid tut. Ich fand nicht gut, was er geschrieben hat, auch die Formulierung nicht, und finde das ein Stück weit respektlos", sagte der Sky-Experte am Mittwoch in einer Instagram-Story.

Allerdings wolle er auch betonen: "Jeder Mensch macht Fehler, jeder Mensch hat eine zweite Chance verdient. Und ich finde es auch nicht richtig, wie sich alle jetzt auf ihn stürzen. Für mich ist das Thema erledigt." Aogo kündigte ein baldiges Treffen mit Lehmann an, um das Thema "aus dem Weg zu räumen".

Der frühere Hamburger hatte am Dienstagabend eine womöglich versehentlich an ihn gesendete, rassistische WhatsApp-Nachricht Lehmanns veröffentlicht. "Ist Dennis eigentlich euer Quotenschwarzer?", stand darin. Der langjährige Nationaltorhüter Lehmann beteuerte, dies sei "positiv gemeint" gewesen.

Dennoch verlor er umgehend seinen Posten im Aufsichtsrat des Fußball-Bundesligisten Hertha BSC. Sky verkündete, Lehmann künftig nicht mehr als Talkgast einzuladen.

Nach eigener Entgleisung: Jetzt lässt auch Aogo seinen Sky-Job ruhen

Nur einen Tag, nachdem die Lehmann-Aussagen bekannt wurden, musste Aogo sich jetzt selbst für Äußerungen unter der Gürtellinie entschuldigen. Während der Analyse des Champions-League-Halbfinalspiels zwischen Manchester City und Paris Saint-Germain am Dienstagabend auf "Sky", bei der Aogo als Experte auftrat, sagte er: "Es ist einfach unglaublich schwer, sie zu verteidigen. Weil, davon gehe ich aus, sie das trainieren bis zum Vergasen."

Die Nationalsozialisten hatten während ihrer Herrschaft in Konzentrationslagern systematisch Millionen von Menschen in Gaskammern ermordet. Zuvor war Giftgas bereits im Ersten Weltkrieg eingesetzt worden. In den sozialen Medien gab es wegen seiner Worte viel Kritik.

Der "Bild"-Zeitung sagte Aogo dazu: "Dieses Wort darf man selbstverständlich in überhaupt keinem Zusammenhang verwenden. Das war ein großer Fehler, ich kann mich dafür nur aufrichtig entschuldigen."

Seinen Job bei "Sky" will er wegen dieser Aussagen nun ruhen lassen, wie der Pay-TV Sender am Donnerstag bestätigte. "Dennis Aogo hat sich entschieden, seine Expertentätigkeit bei Sky vorerst ruhen zu lassen. Dies halten wir für richtig", zitiert die "Bild" den Sender.

Lehmann verliert neben Hertha-Aufsichtsrat weitere wichtige Posten

Unterdessen zieht der Fall auch für Lehmann weitere Kreise. Auch die Laureus World Sports Academy hatte reagiert. "Angesichts der weit verbreiteten Kommentare haben wir Jens Lehmann informiert, dass er auf unbestimmte Zeit von seiner Rolle als Laureus-Botschafter suspendiert wurde", hieß es in einer Pressemitteilung der Organisation am Mittwoch. Laureus "widersetzt sich allen Formen von Rassismus", hieß es weiter.

Lehmann war 2015 zum Laureus-Vorstandsmitglied berufen worden, seit 2012 arbeitete er als Botschafter. Die Organisation vergibt ihre Awards an diesem Donnerstag. Zu den Nominierten gehört unter anderem der FC Bayern München.

Frau von Dennis Aogo zeigt sich entsetzt

Sogar Ina Aogo hat sich nach der WhatsApp-Nachricht an ihren Ehemann Dennis entsetzt geäußert. "Ich frage mich echt, was hier los ist. Dieses Land macht mir Angst mittlerweile", sagte sie am Mittwoch bei Instagram und nannte als Beispiel ein Video, das einen Mann zeigt, der einen Jugendlichen mit ausländischen Wurzeln tritt.

Lehmanns Post habe ihren Mann verletzt, sagte Ina Aogo. "Mein Mann war menschlich so enttäuscht von dieser Person. Es tat mir einfach sehr, sehr leid. Enttäuscht und verletzt ist, glaube ich, das richtige Wort", sagte die 31-Jährige. "Ich schäme mich manchmal, dass ich Deutsche bin. Wenn ich sehe, wie sich manche verhalten oder wie manche reden – dann schäme ich mich dafür."

(vdv/ mit afp und dpa)

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