Mit Plakaten in ganz Berlin macht ein Sportevent schon länger auf sich aufmerksam. "Wir wechseln alle ein", "Wir nehmen jede Hürde" oder "Wir spielen ohne Abseits" sind Slogans dieser Plakate. Sie sollen zeigen: Menschen, die im Sport oft ausgeschlossen werden, bekommen hier eine Chance.
Es geht um die Special Olympics World Games. Auf deren Website läuft der Countdown, denn am Wochenende starten die Spiele. Was steckt hinter der Veranstaltung? Wer tritt dort an? Und warum gibt es diesen Wettbewerb?
Wir haben alle wichtigen Infos zu den Special Olympics World Games für euch zusammengefasst.
Die Special Olympics World Games sind die größte inklusive Sportveranstaltung der Welt. Dort treten Athlet:innen mit geistiger und mehrfacher Behinderung in 26 verschiedenen Sportarten an. Alle zwei Jahre finden die World Games statt. Es ist das inzwischen 16. Mal, dass die World Games ausgetragen werden – und das erste Mal in Deutschland.
Im Jahr 1968 startete diese Bewegung in den USA. Initiatorin war Eunice Kennedy-Shriver, eine Schwester des einstigen US-Präsidenten John F. Kennedy. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat das Sportevent offiziell anerkannt. Also gibt es auch für diese Spiele, wie bei den Olympischen Spielen, eine "Flame of Hope", eine Flamme der Hoffnung, die in Athen im historischen Tempel Zappeion Megaron entzündet wurde. Sie ist mittlerweile in Deutschland angekommen.
Für die Athlet:innen heißt es: Wir fahren nach Berlin – denn dort finden die diesjährigen Special Olympics World Games statt. Die Eröffnung der Spiele ist am Samstag, 17. Juni. Die Wettkämpfe finden dann bis zum Sonntag, 25. Juni, statt.
In dieser Zeit werden Wettkämpfe in folgenden Sportarten ausgetragen: Badminton, Basketball, Beach-Volleyball, Boccia, Bowling, Freiwasser-Schwimmen, Fußball, Futsal, Gerät-Turnen, Golf, Handball, Hockey, Judo, Kanu, Kraft-Dreikampf, Leichtathletik, Rad-Sport, Reiten, rhythmische Sport-Gymnastik, Roller-Skating, Schwimmen, Segeln, Tennis, Tisch-Tennis und Volleyball.
Bevor die Athlet:innen an den Start gehen, braucht es wie auch bei den Olympischen Spielen eine ordentliche Eröffnungsfeier. Die findet am Samstag, 17. Juni, um 20:15 Uhr im Berliner Olympiastadion statt. Einlass ist ab 18 Uhr, das Vorprogramm beginnt um 18:45 Uhr.
Dort wird es eine Parade der circa 190 Sport-Delegationen geben. Heißt: Die Sportler:innen ziehen feiernd ins Stadion ein. Musik gib es auch: Der erste DSDS-Gewinner Alexander Klaws tritt mit der deutschen Sängerin Sabrina Weckerlin auf. Wenn Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Spiele offiziell eröffnet hat, kommt es zum Finale mit Madcon und ihrer Special-Olympics-Hymne "Are You Ready", mit der Blue Man Group und einem Feuerwerk. Es soll auch eine Überraschung zum Schluss geben, wie es auf der Website der Special Olympics angekündigt wird.
Die Eröffnungsfeier ist zwar im Olympia-Stadion, die Wettkämpfe selbst werden aber an verschiedenen Sportstätten in Berlin ausgetragen. Welche Sportart wann und wo ausgetragen wird, findet ihr im offiziellen Zeitplan der Special Olympics World Games. Es gibt auch eine App für die Spiele: "Berlin 2023". Mit dieser weiß man immer Bescheid, wann und wo welche:r Athelt:in antritt.
Am Sonntag, 25. Juni, ist am Brandenburger Tor dann Schluss. Dort findet die Abschlussfeier statt. Ab 18 Uhr können Besucher:innen auf das Gelände, um 19 Uhr geht es los. Dafür sind allerdings schon alle Karten ausverkauft.
Das Motto der Spiele heißt "Zusammen Unschlagbar". Es wurde gemeinsam mit den Athlet:innen entwickelt. Der Slogan und auch das bunte Logo mit verschiedenen Elementen soll zeigen, dass gemeinsam Grenzen überwunden werden können.
"Wir möchten Menschen aus aller Welt bei uns in Berlin begrüßen. Wir wollen mit dem Geist des Sports zeigen, wie wertvoll Inklusion für alle sein kann, wie viel Spaß und Freude im Miteinander möglich ist", sagt Mark Solomeyer, Nationaler Athlet:innensprecher und Vizepräsident von Special Olympics Deutschland.
Bei den Spielen geht es darum, mit dem Wettbewerb mehr Anerkennung und gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit geistiger Behinderung zu erreichen. Denn noch immer werden Menschen mit geistiger Behinderung und mehrfacher Behinderung in vielen Bereichen ausgeschlossen.
Auch aus Deutschland tritt in Berlin eine Delegation an. Zum Team gehören 413 Sportler:innen, die gesamte Delegation umfasst 573 Menschen. Das macht Deutschland zur größten Delegation dieser Weltspiele.
Drei Athletinnen der Delegation sind übrigens auf dem Juni-Cover der deutschen Vogue: Fußballerin Natascha Wermelskirchen, Leichtathletin Heidi Kuder und Leichtathletin Tamara Röske.