Der Oberligist TV Askania Bernburg hat sich mit sofortiger Wirkung von seinem Keeper Giovanni Datemasch getrennt. Datemasch hatte am Wochenende ein antisemitisches Hass-Bild auf Instagram verbreitet. Auch in seinem Hauptberuf könnte Datemasch nun Probleme bekommen: Er ist Soldat. Die Bundeswehr prüft den Fall.
Erst kassierte der TV Askania Bernburg eine 6:1-Schlappe gegen Chemie Leipzig, dann äußerte der Torwart auf Instagram seinen Hass. In seiner Story repostete Datemasch ein Bild (s. o.), das ihn und den Chemie-Leipzig-Kapitän Stefan Karau zeigt. Über die Leipziger Kapitänsbinde ist auf dem Bild ein Davidstern-Emoji gelegt. Auf Datemaschs Körper prangt in Großbuchstaben: "HASS!"
Während des Spiels gegen Chemie Leipzig hatte sich der Torwart offenbar bereits unsportlich verhalten. Datemasch, der bis 2017 im Nachwuchs des Chemie-Rivalen Lok Leipzig gespielt hatte, habe am Sonntag Chemie-Fans provoziert und sei daraufhin beschimpft und bespuckt worden, meldete "Bild".
Der Verein aus Sachsen-Anhalt zog nun Konsequenzen und trennte sich von Datemasch, wie FuPa berichtet. Auf Facebook schrieb der TV Askania:
"Wir stehen in Bernburg für Werte wie Toleranz und Weltoffenheit. Dieses Gedankengut hat bei uns nichts verloren."
Gegenüber dem "Sportbuzzer" hatte Datemasch zuvor noch behauptet, die betreffende Story versehentlich repostet zu haben.
Die Bundeswehr prüft den Fall
Konsequenzen könnte die Verbreitung der antisemitischen Fotomontage auch für den Hauptberuf des Torwarts haben. Datemasch ist Soldat. Seiner Fußball-Leidenschaft wollte er in der Vergangenheit auch bei der Bundeswehr nachgehen. 2018 wurde er für die "Bundeswehr Fußball-Nationalmannschaft" getestet.
In einem Facebook-Post wurde Datemasch sogar schon als Teil der Mannschaft bezeichnet.
Ein Sprecher der Bundeswehr-Streitkräftebasis teilte auf watson-Anfrage mit, Datemasch habe jedoch lediglich an zwei "Sichtungslehrgängen" teilgenommen, sei jedoch nie als Spieler der Bundeswehr-Nationalmannschaft eingesetzt worden.
In Bezug auf den antisemitischen Post sagte der Sprecher: "Wir kennen den Fall." Die Bundeswehr überprüfe den Fall gerade. Zu einzelnen Personalmaßnahmen wollte sich die Bundeswehr jedoch nicht äußern.
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