Die Welt trauert um Basektball-Superstar Kobe Bryant. Währenddessen haben die Untersuchungen des Helikopters begonnen – und nun ans Licht gebracht, dass dem Sikorsky S-76B, in dem Bryant, seine Tochter Gianna und 7 weitere Menschen ums Leben kamen, ein kritisches Warnsystem fehlte.
Wie unter anderem die "New York Times" und das "Wall Street Journal" berichten, war der Hubschrauber nicht mit einem sogenannten "Terrain Awareness and Warning System (TAWS) ausgerüstet.
Das System, dessen Ausrüstung zwar von den US-Behörden empfohlen aber nicht vorgeschrieben wird, versorgt Piloten mit Daten zur Flughöhe und gibt ein akustisches Warnsignal ab, wenn eine bestimmte Flughöhe unterschritten wird.
"Das System hätte dem Piloten sicherlich Informationen über das Terrain geliefert, in dem er flog", sagte eine Mitarbeiterin der US-Verkehrsbehörde NTSB am Dienstag. Der Leiter der Untersuchung schränkte laut "New York Times" allerdings ein, dass es noch zu früh sei, ob das Fehlen des TAWS-Systems wirklich eine Rolle bei dem Absturz gespielt hat.
Das System kann einen Crash nicht eigenständig verhindern – dazu benötigt es nach wie vor das Eingreifen eines Piloten. Die "New York Times" zitiert einen ehemaligen Luftfahrtsicherheits-Beauftragten des NTSB, nach dem Bodenabstandssysteme wie das TAWS immer von solcher Ausrüstung profitieren würden.
"In dem vorliegenden Fall, wäre es hilfreich gewesen, aber wenn ein Pilot einem Highway folgt, in dessen Nähe sich Hügel befinden, dann bekommt er auch viele Fehlalarme", so der Experte in dem Bericht. Viele Piloten würden das System dann abschalten. "Es ist nur ein Werkzeug, eines von vielen, dass ein Pilot nutzen kann, um Gefahren abzuwehren."
Laut "Wall Street Journal" war Kobe Bryants Helikopter ausgeliefert worden, bevor die US-Luftfahrtbehörde solche Systeme für neue Hubschrauber verpflichtend gemacht hat.
Eine Nachrüstung mit dem TAWS-System wäre demnach möglich gewesen – zum Preis zwischen 25.000 und 40.000 US-Dollar.
(pcl)