Eli Harold, Colin Kaepernick and Eric Reid (von links nach rechts) von den San Francisco 49ers knien im Oktober 2016 an der Seitenlinie während der Nationalhymne vor einem Spiel gegen die Dallas Cowboys.Bild: Getty Images North America
USA
22.04.2018, 09:0922.04.2018, 10:14
Auf Knien gegen Polizeigewalt und soziale
Diskriminierung: Für seinen weltweit beachteten Protest gegen
gesellschaftliche Missstände ist der US-Footballspieler Colin
Kaepernick mit der höchsten Auszeichnung der
Menschenrechtsorganisation Amnesty International geehrt worden.
Kaepernick wurde am Samstagabend in Amsterdam der Titel als "Botschafter des Gewissens" verliehen. Zur Begründung hieß es, der
inzwischen vertragslose NFL-Profi habe sich trotz massiver
Widerstände gegen Rassismus eingesetzt und damit viele Menschen
inspiriert.
Am 14. August 2016 hatte Kaepernick, damals noch erfolgreicher
Quarterback der San Francisco 49ers, als erster NFL-Profi während des
Abspielens der US-Nationalhymne gekniet. Er wollte damit ein Zeichen
setzen gegen Ungleichheit, Rassismus, Polizeigewalt gegen Schwarze – und trat eine Welle los. Viele Sportler auch außerhalb
des American Footballs schlossen sich an, auf dem Höhepunkt der
Proteste waren es allein etwa 200 Football-Profis.
Ihre gebeugten Knie spalteten die Liga und Zuschauerschaft - und
riefen auch US-Präsident Donald Trump auf den Plan, der die Spieler
über Twitter und in Ansprachen beschimpfte und von den Clubbossen
ihre Entlassung forderte. Trump rief die Liga dazu auf, die Proteste
zu verbieten, die NFL folgte ihm aber nicht. Heute ist Kaepernick
vereinslos und sieht dies in seiner konsequenten Haltung begründet.
(sg/dpa)
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