Am Frankfurter Hauptbahnhof konnten Rewe-Kunden zuletzt in einer ganz besonderen Filiale einkaufen – in einem Zug. Anfang November wurde der skurrile Supermarkt in Betrieb genommen und ausgetestet. Dieses Wochenende hält der umfunktionierte DB-Regio-Zug in Gießen, an den folgenden fährt er nacheinander die Bahnhöfe in Fulda, Kassel, Darmstadt und Wiesbaden an. Dort kann man dann Freitag und Samstag von 9 bis 19 Uhr einkaufen, bevor der Zug weiterzieht.
Der voll funktionsfähige Supermarkt ist zwar nur drei Meter breit, doch dafür ganze 150 Meter lang. Die Filiale ist mit rund 3.000 Produkten bestückt – viele davon sind regional, ökologisch und fair gehandelt. DB Regio, Rewe Region Mitte und Fairtrade Deutschland möchten mit ihrem gemeinsamen "Fairen Supermarktzug" darauf aufmerksam machen, wie man den eigenen Alltag nachhaltiger gestalten kann.
„Saisonal, regional, fair – das ist der Dreiklang der Nachhaltigkeit, den REWE mit dem fairen Supermarktzug demonstriert“, betonte Jürgen Scheider, Vorsitzender der Geschäftsleitung REWE Mitte, in einer Pressemitteilung.
Die Städte, die vom Supermarktzug angefahren werden, sind nicht zufällig gewählt: Fünf der sechs Standorte sind ausgezeichnete Fairtrade-Städte, die sich für mehr Nachhaltigkeit und fairen Handel auf kommunaler Ebene einsetzen.
Doch nicht nur wegen seines ausgefallenen Standorts ist die Supermarktfiliale etwas ganz Besonderes: Sie wird außerdem fast ausschließlich von Auszubildenden verantwortet – von der Warenbestückung bis hin zum Verkauf.
"Bei uns ist die Ausbildung kein stupides Einerlei, sondern ermöglicht auch ganz außergewöhnliche Projekte", wirbt Jürgen Scheider nach Angaben der "Lebensmittelzeitung" für den Berufseinstieg in seinem Unternehmen. "Auszubildende wachsen wahnsinnig an solchen Herausforderungen", betont er weiter. Man wolle den Nachwuchs nicht nur beschäftigen, sondern ihn "begeistern und motivieren".
(fw)