"The Masked Singer", Folge drei. Mal wieder war es spannend. Auch am Donnerstagabend ging das fröhliche Raten los: Welcher trällernde Star steckt hinter welchem Tier-Kostüm?
Bei "The Masked Singer" herrscht großer Wettbewerbsdruck: Denn am Ende jeder Folge muss der Promi gehen, der die wenigsten Anrufe bekommt – und anschließend seine Maske ziehen.
Auch in der dritten Folge der Live-Show, moderiert von Matthias Opdenhövel, ging es mal wieder betont flippig zu. Doch neben dem Ratespaß stand ein unüberlegter (oder sehr überlegter) Spruch des Comedians Faisal Kawusi im Vordergrund, den viele Zuschauer kritisierten, ProSieben aber im Nachgang recht unglücklich verteidigte.
Opdenhövel erklärte am Showabend in den ersten 30 Sekunden direkt zweimal, wie "verrückt" das doch alles hier sei. Etwas weniger "verrückt" waren die bislang enttarnten Promi-Enthüllungen: Lucy Diakovska, eine Ex-"No Angels"-Sängerin musste die Oktopus-Maske abnehmen – in Folge 2 lernten wir dann: Susan Sideropoulos steckte hinter dem Schmetterling. Sider-was? Susan war mal bei "Gute Zeiten, Schlechte Zeiten".
Der Comedian verstärkte in der dritten Live-Show die anderen Juroren des Rateteams, nämlich Ruth Moschner, Collien Ulmen-Fernandes und Max Giesinger. In seiner Bewährungsprobe kalauerte sich Kawusi durch die Sendung – und provozierte mit einer Äußerung die "The Masked Singer"-Fangemeinde, als es um die Identität des Kakadus ging.
Der Promi hinter dem Kakadu wirkte an dem Showabend sichtlich nervös, und begann auf der Bühne zu zittern – was auch zahlreichen TV-Zuschauern und den Studiogästen auffiel.
Die Sendung näherte sich dem Ende. Der Kakadu hatte die wenigsten Anrufe bekommen, wie verkündet wurde. Kawusi schaltete sich kurz vor der Enthüllung des Kakadus in die Diskussion der Star-Juroren Moschner, Ulmen-Fernandes und Giesinger ein. Der Comedian sagte, er könne sich vorstellen, dass Jürgen von der Lippe in dem Kostüm steckte.
Kawusi erinnerte mit der Äußerung an die wiederholten Zitteranfälle von Angela Merkel in den letzten Wochen, die eine Debatte über die Gesundheit der Bundeskanzlerin ausgelöst hatten. Hier erfährst du, warum Politiker und Journalisten Merkels Zitteranfälle nicht einfach ignorieren können.
Nicht nur im Studio-Publikum sorgte die Aussage für Raunen. Auch online erntete die kleine Zwischenbemerkung Kritik.
ProSieben reagierte am Donnerstagabend auf Twitter nicht auf die Kritik der TV-Zuschauer – der Twitter-Account des Münchner Privatsenders kommentierte ansonsten fleißig die lobenden Worte der Zuschauer zur dritten Sendung.
Am Freitag wollte sich ProSieben gegenüber watson zu dem Vorfall nicht mehr dezidiert äußern. Auf Twitter antworteten die Social-Media-Verantwortlichen des Senders allerdings auf unsere Frage, ob sie diesen Spruch lustig fanden: "Ja. Wir lachen gerne mal. Und wir mögen Faisal Kawusi. Und wir sind immer wieder davon überrascht, über was man sich alles künstlich aufregen kann."
Wenn sich also die Zuschauer und sicherlich auch Fans des eingekauften Formats "Masked Singer" mit einem Spruch über die Gesundheit der Bundeskanzlerin nicht wohlfühlen - und das auch im Netz äußern, bezeichnet das ProSieben als "künstliches Aufgeregtsein".
Hinter dem Kakadu, der am Donnerstagabend die Sendung verlassen musste, verbarg sich im Übrigen natürlich nicht die Bundeskanzlerin, sondern der Schauspieler Heinz Hoenig.
Hoenig kennen die erfahrenen Kinogänger etwa aus Wolfgang Petersens Klassiker "Das Boot" von 1981. Ob man sich an Faisal Kawusi und seine geschmacklosen Witze in 38 Jahren noch erinnern wird, bleibt abzuwarten.
(pb)