"Die Thüringer Verhältnisse werden immer bei Lanz geklärt!" – Bodo Ramelow (r.) zeigte sich angriffslustig.Bild: Screenshot ZDF
Deutschland
Bei "Markus Lanz" wurden Donnerstagabend wieder wichtige politische Fragen geklärt. Der Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke) verriet, was er kurz nach der Landtagswahl im Oktober an den CDU-Fraktionschef Mike Mohring geschrieben hatte.
Kurz zum Hintergrund:
- Bei der Thüringer Landtagswahl hatte die rot-rot-grüne Koalition von Ramelow ihre Mehrheit verloren. Die Linke wurde aber mit 31 Prozent stärkste Kraft.
- Durch den Stimmengewinn der AfD (23,4 Prozent) ist aber auch keine andere, klassische Regierungsbildung (Schwarz-Geld, GroKo) möglich.
- Die CDU hatte kurz nach der Wahl zunächst ihre Bereitschaft erklärt, mit der Linken Gespräche aufzunehmen, dann aber plötzlich jeden Gedanken in diese Richtung kategorisch ausgeschlossen.
- In jüngster Zeit gibt es jedoch wieder vorsichtige Annäherungen. Der ehemalige CDU-Ministerpräsident Dieter Althaus hat eine 'Projektregierung' mit der Linken vorgeschlagen, um den Begriff Koalition zu vermeiden.
Lanz wollte nun von Ramelow wissen, wie es in Thüringen, das immer noch keine neue Regierung hat, weitergehen soll. Natürlich auf seine ganz eigene Art und Weise – ein Drama in drei Akten.
1. Akt: Spannung aufbauen
Dazu ließ er zunächst einen Ausschnitt aus einer Sendung Ende Oktober einspielen. In dem verriet Mike Mohring, er habe eine SMS und eine E-Mail von Bodo Ramelow bekommen.
Über den Inhalt wollte er nichts sagen. Da davor allerdings sein Satz "Bodo Ramelow wirft sich jedem CDUler an den Hals, der nicht bei drei auf dem Baum ist" zitiert wurde, mussten die Zuschauer (und Lanz) aber annehmen, dass es sich um ein Koalitions- oder immerhin Gesprächsangebot gehandelt hatte – mindestens.
Hier ein ausführliches Gespräch von Mohring mit Lanz:
2. Akt: Der Dialog
Angriff ist die beste Verteidigung, dachte sich daraufhin offenbar Bodo Ramelow. Es entspann sich ein Dialog, im Verlauf dessen der Ministerpräsident verriet, was er denn nun an Mike Mohring geschrieben hatte.
Lanz: "Eigentlich wollte er gar nix sagen..."
Ramelow: "Dafür hat er ganz schön viel gesagt. Den Satz, "Ich werfe mich jedem CDUler an den Hals, der nicht bei drei auf dem Baum ist", hat er ja auch bei Ihnen gesagt. Er ist ja Dauergast hier. Nur: Nachdem er diese Sätze hier bei Ihnen gesagt hat, war er zack auf'm Baum."
Lanz: "Sie waren sauer."
Ramelow: "Sauer war ich aus einem anderen Grund. Ich schreibe ihm um 9 Uhr den Satz – den wiederhole ich jetzt: Zuerst das Land, dann die Partei, dann die Person. Das ist der Satz von Bernhard Vogel (ehemaliger thüringischer Ministerpräsident, Anm. d. Red.), den hab ich ihm am Morgen geschrieben.
Lanz: "Und das haben Sie ihm per SMS und per E-Mail geschrieben."
Ramelow: "Per E-Mail, per E-Mail... Sehen Sie, das ist ein Handy. Da sehe ich das zwei Adressen drauf sind und..."
Lanz: "Sie sind also immer noch sauer."
Ramelow: "Ich will ja sagen, warum ich sauer bin. Danach kam über 'Bild Online' eine Meldung, Mike Mohring habe in den Parteigremien verkündet, Bodo Ramelow sei inhaltlich völlig leer – und bereit, zu jedem Preis mit ihm zu regieren. Und diese Zitierung habe ich am Mittag heruntergezogen, ihm gemailt und gesagt, ich hätte gerne eine Stellungnahme dazu. Denn wenn die Begründung ist, dass ich mich ihm an den Hals schmeiße, hat das mit einer verantwortlichen Landespolitik nichts mehr zu tun."
3. Akt: Wer lacht zuletzt?
Ramelow hatte seinen Punkt gemacht – und ließ noch eine launige Aussage folgen. Offenbar habe Mohring den Satz von Vogel ja als Angebot interpretiert, wandte die Journalistin Cerstin Gammelin ein.
Ramelow darauf, mit leicht genervtem Grinsen: "Das mag er als Angebot interpretiert haben. Es interpretiert ja immer jeder hinein, was er will, deswegen sitzen wir ja auch heute wieder bei 'Lanz'. Die Thüringer Verhältnisse werden immer bei 'Lanz' geklärt."
Markus Lanz nahm es sportlich. "Das finde ich gut! Ja, wo denn sonst?", erwiderte er, ebenfalls grinsend.
Ob es in Thüringen bald tatsächlich zu einer historischen Koalition zwischen der Linken und der CDU kommt, konnte im weiteren Verlauf der Sendung allerdings nicht geklärt werden.
(om)
Die Influencerinnen Vanessa und Ina Borck sind vor allem unter dem Namen "Coupleontour" bekannt. Fast acht Jahre lang waren sie ein Paar. Eine Zeit, in der sie sowohl durch Höhen als auch Tiefen gingen. 2021 gaben sie sich das Ja-Wort, im Jahr darauf wurde Nessi mithilfe eines Samenspenders schwanger.