Ein Bundesgericht in New York hat den Rapper und Instagram-Star Tekashi69, alias 6ix9ine, zu zwei Jahren Haft verurteilt. Der Musiker – bürgerlicher Name: Daniel Hernandez – war wegen Bandenkriminalität angeklagt.
Während der Rapper ein Statement vorlas, kam es zu einer bemerkenswerten Szene: Wie US-Medien übereinstimmend berichten, sei Tekashi69 zusammengebrochen. Er habe seinen biologischen Vater, den er zuletzt als Kind gesehen hatte, im Zuschauerraum erspäht. Der Mann habe sich dann tatsächlich als Vater ausgegeben.
Der Richter habe aber nicht zugelassen, dass der Mann eine Aussage machen durfte.
Mit dem Urteil endet ein bizarrer Fall. 6ix9ine ist ebenso erfolgreich wie umstritten. Sein Album "Day69: Graduation Day" ist im Februar erschienen und rangierte hoch in den Charts. Zusammen mit Nicki Minaj hatte er die Hitsingle "Fefe".
Mit seinen Gesichtstattoos, bunten Haaren und zur Schau gestellten Waffen inszenierte sich der Rapper während seiner Karriere stets als Staatsfeind Nr. 1. Doch nach einer überraschenden Wende wurde er zum Zeugen gegen seine Gang.
6ix9ine offenbarte vor Gericht unter anderem Interna aus der kriminellen Bande und identifizierte anhand des Musikvideos seines Tracks "Gummo" zwei im Gerichtssaal anwesende Gangmitglieder. Der Rapper erklärte außerdem, er sei im Jahr 2017 Mitglied der Nine Trey Gang geworden und habe sich an Gewaltverbrechen beteiligt. Darüber hinaus sollen mit den Einnahmen aus 6ix9ines Musik beispielsweise auch Waffenkäufe der Gang finanziert worden sein.
Beim Urteil am Mittwoch kamen 6ix9ine dann die Tränen, berichtet die "New York Times". "Ich war schwach. Ich war leicht zu beeinflussen. Ich kann nicht glauben, dass ich das war", zitiert ihn die Zeitung. "Es gibt keine Entschuldigung, die gut genug ist."
(ll)