Donald Trump Jr. hat vieles mit seinem Vater gemeinsam. Er ist reich, er liebt Twitter – und mag vor allem Menschen, die ihm und seiner Familie wohlgesonnen sind.
So ein Mensch ist Kanye West. Der Musiker mag Donald Trump, besuchte den US-Präsidenten gar im Oval Office.
Klare Sache also: Auch Rap-Fan Donald Trump Jr. mag Yeezy. Daran ist nichts verwerflich. Neben Millionen Fans weltweit hat Kanye West eben auch einen Fan, der ein Sohn des US-Präsidenten ist.
Nun wollte Donald Trump Jr. allerdings seine Bewunderung für das "Genie" Kanye West auf Twitter ausdrücken. Und bekam dafür Tadel von renommierten Musik-Kritikern.
Wests neues Album "Jesus Is King" erschien am 25. Oktober. Donald Trump Jr. ist offenbar begeistert von dem Werk.
Nun ist Kanye West ein streitbarer Künstler. Er bezeichnete Sklaverei in einem Interview einmal als "eigene Wahl". Er neigt zu Größenwahn und exzentrischen Auftritten.
Radio-Host Ryan McKinnell wies Trump Jr. in einem Tweet zurecht und kritisierte, dass all die schwarzen Rapper von dem US-Präsidentensohn keine Aufmerksamkeit erhielten, die auf soziale Probleme in den USA aufmerksam machen. "Mos Def hat uns über den Überwachungsstaat aufgeklärt", schreibt McKinnell". Und zitierte dann das "Sklaverei sei eine Wahl"-Zitat von West.
Das Online-Magazin "Consequence of Sound" twitterte: "Kanye ist ein Pionier, aber das Album ist Müll."
Der Musikkritiker und Youtuber Anthony Fantano tweetete ironisch: "Grandiose Rezension, mein Junge."
"Newsweek"-Autor Zach Schonfeld hatte ebenso viel Ironie übrig: "Glückwunsch, dass du jetzt Musikkritiker bist, Dude. Dein 50-Dollar-Check wird in vier Monaten ankommen."
Bisher waren die Besprechungen von Wests neuem Album eher so lala. Aber einen treuen Fan hat der Rapper jetzt ja.
(ll)