ZDF-Chefredakteur Peter Frey will AfD-Politiker Björn Höcke nicht mehr als Gast in den Talkshows seines Senders sehen. In einem "Zeit"-Interview verneinte er die Frage, ob der thüringische AfD-Chef noch ein geeigneter Gast in Talkshows sei. Wer bei der Landtagswahl im Oktober Höcke gewählt habe, habe "bewusst rechtsextrem" gewählt, sagte Frey.
"Wir Medien haben niemanden zu erziehen", so der Chefredakteur. "Aber wir müssen zeigen, wo die Grenzen demokratischer Gesinnung verlaufen."
Im September hatten Höcke und sein Pressesprecher ein Interview mit dem ZDF abgebrochen.
Ursprünglich sollte Höcke in der Sendung "Berlin direkt" über den Wahlkampf reden. Ein ZDF-Journalist stellte dem AfD-Mann jedoch Fragen über die bundespolitische Bedeutung, über seinen Sprachgebrauch und sein Politikverständnis. Nachdem der Politiker zusammen mit seinem Sprecher das Interview wegen von ihm als unpassend empfundenen Fragen unterbrochen hatte, lehnte das ZDF es ab, das Gespräch neu zu beginnen.
Björn Höcke gehört zum rechtsnationalen "Flügel" der AfD. Ein Gericht erklärte es im Kontext einer Demonstration für zulässig, Höcke als "Faschisten" zu bezeichnen.
In den gängigen Talkshows des öffentlich-rechtlichen Senders war er in diesem Jahr nicht als Gast geladen. 2017 hatte sich bereits ZDF-Talkerin Maybrit Illner in einem "Zeit"-Interview kritisch zu dem Politiker geäußert:
Björn Höcke war im September 2014 in Illners Sendung zu Gast.
(ab/mit dpa)