Es war eines der am meisten erwarteten Videos der deutschen Politik. Erschienen ist es aber nie, das Antwort-Video von CDU-Mann Philipp Amthor auf den Youtuber Rezo.
"Was zur Hölle ist an diesem Video so merkwürdig, dass es keiner sehen darf?", wollte Markus Lanz in seiner ZDF-Talkshow von Amthor wissen. Der 26-jährige CDU-Mann, seit 2017 Bundestagsabgeordneter, war am Mittwochabend bei Lanz zu Gast.
Das Video, das laut Amthor zwei Stunden Drehzeit in Anspruch nahm, sei "gut" geworden, so habe es ja auch in der CDU-Presseerklärung gestanden. Dass es dann nicht erschienen ist, habe nicht am Inhalt gelegen, sondern an der Frage, welches Format der richtige Weg sei, auf Rezos "CDU-Zerstörung" zu reagieren.
Und hier ist er, der grandiose erste Amthor-Satz von Philipp Amthor:
Mehr Spoiler wollte Amthor nicht liefern. Talkmaster Lanz bohrte aber, wie man ihn kennt, fröhlich weiter:
Lanz: "Wie war denn der zweite Satz?"
Amthor: "Das machen wir jetzt nicht so... Also..."
Lanz: "Worum ging's denn da inhaltlich?"
Er habe im Video natürlich eine "inhaltliche Auseinandersetzung" gemacht.
Es seien vor allem vier Themenfelder gewesen: "Themen, die wir nicht erst seit der Antwort auf so ein Youtube-Video diskutieren, sondern Themen, die uns immer begegnen." Das seien Bildung, Soziales, Klima und Umwelt, ein bisschen um Außenpolitik sei es auch noch gegangen.
Amthor wolle das nicht erschienene Video aber "nicht überhöhen". Man habe parteiintern gesagt, es sei eine Möglichkeit gewesen, auf Rezo zu antworten.
Diese Möglichkeit hat die Partei aber schon längst verstreichen lassen. Amthor umschiffte in der Sendung viele Fragen, hüllte sich in Phrasen, man hatte beim Zuschauen den Eindruck, als wollte er bloß nicht zu viel verraten und niemandem aus der Partei auf die Füße treten.
Am Ende klang das alles so, als hätte man bis zum heutigen Tage in der CDU keinen blassen Schimmer, wie man mit Youtube, Internet und der Generation, die damit aufgewachsen ist, umgehen soll.
Eine klare Antwort hatte Amthor nur auf Lanz' Frage nach einer schwarz-grünen Koalition: "Ich bitte Sie!"