Im Endspurt des US-Präsidentschaftswahlkampfs haben sich US-Popstar Lady Gaga und das Wahlkampfteam von Amtsinhaber Donald Trump eine Fehde im Online-Dienst Twitter geliefert. Auf Anschuldigungen von Trumps Wahlkampfteam, sie sei eine "Anti-Fracking-Aktivistin", reagierte Lay Gaga am Montag mit Wahlaufrufen für den Oppositionskandidaten Joe Biden von der Demokratischen Partei. "Wählt Biden" und "Was ist Fracking?" war auf Lady Gagas Twitter-Konto zu lesen.
Der Kommunikationsdirektor von Trumps Wahlkampfteam, Tim Murtough, hatte zuvor einen für Montagabend vorgesehenen gemeinsamen Auftritt von Biden und Lady Gaga in Pittsburgh im Bundesstaat Pennsylvania moniert. "Nichts stellt die Verachtung Joe Bidens für die arbeitenden Männer und Frauen von Pennsylvania derart zur Schau wie ein Wahlkampfauftritt mit der Anti-Fracking-Aktivistin Lady Gaga", twitterte Murtough.
Den Auftritt Bidens an der Seite Lady Gagas beschrieb der Trump-Mitarbeiter als "verzweifelten Versuch" des Demokraten, die Zustimmung zu seinem "glanzlosen Wahlkampf" anzutreiben. Er sei aber ein Schlag ins Gesicht für die "600'000 Menschen in Pennsylvania, die in der Fracking-Industrie" tätig seien. Biden habe "linken Aktivisten wiederholt versprochen", im Falle seiner Wahl Fracking zu verbieten, fügte Murtough hinzu.
Tatsächlich hat Biden die umstrittene Energiegewinnungsmethode kritisiert und angekündigt, keine neuen öffentlichen Freiflächen für Fracking zur Verfügung stellen zu wollen. Fracking komplett abschaffen will aber auch der Demokrat nicht.
Lady Gaga veröffentlichte Murtoughs Tweet in ihrem eigenen Kanal - und versah ihn mit animierten Botschaften wie "Wählt Biden" und "LOL", was so viel bedeutet wie "Zum Kaputtlachen".
Murtough dankte der Popsängerin daraufhin dafür, seine Kritik mit ihren 82 Millionen Twitter-Fans geteilt zu haben. Er hoffe, dass "viele Leute in Pennsylvania dies sehen". Lady Gagas Fans ließen sich davon nicht beirren: "Hol ihn dir, Königin" und "Mach ihn nieder" stand in den Kommentaren unter dem Original-Tweet. Ein Nutzer schrieb ironisch: "Genau, das erste, woran ich denke, wenn ich an Gaga denke, sind ihre Einstellungen zum Fracking."
In den USA wird am Dienstag ein neuer Präsident gewählt. Im wahlentscheidenden Swing State Pennsylvania lag der demokratische Herausforderer Biden in den Umfragen laut der Website RealClearPolitics mit 4.3 Prozentpunkten vor Trump.
(hau/afp)