Carolin Kebekus findet, der russische Präsident Wladimir Putin habe mit seiner "unberechenbaren Männlichkeit" durchaus Witzpotenzial. Bild: Jens Niering / Jens Niering
Unterhaltung
Angesichts des Ukraine-Krieges ist vielen das Lachen wohl vergangen. Der Hass, das Leid und die Trauer überwiegen. Doch wer sagt, dass man sich nicht wenigstens über den einen oder anderen Akteur lustig machen kann? Eine bekannte deutsche Komikerin findet: Spaß muss – trotz allem – sein. Ihre Hauptzielperson ist derzeit Wladimir Putin. Er, der Kreml-Präsident, der ein ganz schön großes Problem mit seiner Männlichkeit habe.
Doch wer ist die Person, die sich erlaubt, angesichts des Krieges Witze über einen der derzeit wohl meistgehassten Menschen zu reißen? Es ist niemand Geringeres als Carolin Kebekus. Die Komikerin ist der Überzeugung, dass Witze über den russischen Präsidenten Wladimir Putin eine durchaus befreiende Wirkung haben können. "Komiker zu sein, ist ja in vielen Situationen recht unnütz, aber manchmal ist es auch ganz gut", sagte Kebekus der Deutschen Presse-Agentur in Köln. Man könne über eine Situation lachen, die einem Angst macht, und dann feststellen: "Okay, die anderen finden den auch scheiße, wir sind alle auf einer Seite, das kann gut tun."
Kebekus: Wladimir Putin agiere wie ein "ausgerasteter Ex-Freund"
Um Putins Verhalten ins Lächerliche zu ziehen, versucht sie, seinen privaten Alltag genauer unter die Lupe zu nehmen. Sie findet: Der russische Präsident reagiert wie ein "ausgerasteter Ex-Freund": "Es ist so eine gekränkte, unberechenbare Männlichkeit dahinter." Das habe durchaus Witzpotenzial. Auch seine Eitelkeit bietet der Komikerin viel Angriffsfläche:
Was ich mich immer frage: Was sind seine schwachen Momente? Er ist ja in jedem Fall total eitel. Er hat ja auch Filler und Botox und hat sich, glaube ich, die Oberlider straffen lassen. Wie schlimm ist das, wenn du derjenige bist, der ihm die Filler reindrückt? Einmal verspritzt und dann kommst du ins Straflager. Ich stell mir auch vor, wie er da sitzt und sich überlegt: "Was will ich denn jetzt eigentlich? Ich möcht gern 'n bisschen mehr Glow."
Während sie in Russland für diese Art der Komik wohl eingesperrt würde, hat sie in Deutschland freie Bahn. Das ist ein Punkt, den Kebekus durchaus schätzt. Es sei ermutigend, sich klarzumachen, dass man in einem freien Land lebe, in dem solche Witze möglich seien. "Ich kann Witze über Putin machen, und niemand bestraft mich dafür."
"Ich kann Witze über Putin machen, und niemand bestraft mich dafür."
Komikerin Carolin Kebekus
"Noch nicht an dem Punkt": Kebekus' Witze kommen nicht bei allen gut an
Trotzdem: Das Thema ist heikel. Und wie sich in den sozialen Netzwerken zeigt, ist es ein Wespennest, in das Carolin Kebekus mit ihren Putin-Witzen sticht. Auf Twitter pflichten einige User ihr zwar bei. Gleichzeitig löst die Komikerin aber eine Welle der Entrüstung aus. So schreibt ein User unter einen Spiegel-Beitrag: "Ich glaube, dass wir medial und gesellschaftlich im Angesicht täglicher neuer ziviler Opfer noch nicht an dem Punkt sind, uns über Putin lustig zu machen."
Andere finden, dass die Komikerin mit solchen Späßen genau die Aufgabe erfülle, für die sie zuständig sei: "Wenn es eine Funktion und Aufgabe von Komikern gibt, dann doch wohl die, sich über Mächtige und schreckliche Ereignisse lustig zu machen und ihnen so die Macht zu nehmen. Das scheinen aber immer weniger Menschen zu begreifen."
Und plötzlich ist der Krieg wieder da
Dass sie versucht, dem einen oder anderen ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern, bedeutet laut Kebekus nicht, dass sie den Krieg kleinreden möchte. Deshalb stellt sie klar: Auf den russischen Angriff auf die Ukraine habe sie mit Unglauben reagiert.
"Ich bin damit aufgewachsen, dass meine Großeltern den Krieg erlebt haben, dass es ganz furchtbar war."
Sie sei aber in einer Welt geboren, in der ihr stets gesagt wurde, dass keiner mehr einen Krieg wolle. Ihre Oma habe ihr auf die Frage, ob es nochmal zum Krieg komme, geantwortet: "Nein, das geht gar nicht."
(ast / mit Material von dpa)
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