Deutschland hat seit Montagabend einen ersten bestätigten Fall einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus. Ein Mann aus Bayern befindet sich auf einer Isolierstation in München, es gehe ihm aber gut, hieß es am Dienstag auf einer Pressekonferenz. Wenig später wurde bekannt: Es gibt drei weitere Infizierte in Bayern. Sie sind alle Kollegen des ersten Infizierten, der sich bei einer Frau aus China angesteckt hat.
Wer aus China in die Bundesrepublik einreist, tut dies meist über einen der großen Verkehrsflughäfen, zum Beispiel den Flughafen Frankfurt. Watson hat dort nachgefragt, wie der Flughafen eine Einschleppung des Virus verhindern kann.
Eine Sprecherin erklärte, dass Flughafen und Behörden derzeit eng zusammenarbeiteten. "Wir tauschen uns regelmäßig über die Entwicklungen aus, damit wir schnell handlungsfähig sind und bleiben."
Müssen Maßnahmen getroffen werden, um Einschleppung zu verhindern, würden diese von den Behörden vorgegeben. "In diesem Fall sind diese das Gesundheitsamt der Stadt Frankfurt und das Hessische Ministerium für Soziales und Integration", erklärte die Sprecherin. Der Flughafen Frankfurt setze diese dann um.
Derzeit seien jedoch keine Maßnahmen angeordnet.
Über Infoscreens würden Passagiere aber gezielt über die Situation informiert.
Da derzeit keine Maßnahmen am Boden in Kraft sind, müssten Reisende nicht mit Einschränkungen rechnen, sagte die Sprecherin des Flughafens. "Unser Abläufe sind nicht beeinträchtigt, da keine Gesundheitschecks bei der Einreise durchgeführt werden."
Wer kurz nach der Landung Symptome einer Infektion entwickle, solle sich an das Flughafenpersonal wenden. Das empfiehlt auch das Robert Koch Institut (RKI). In einer Information für Reisende, die das RKI im Zusammenhang mit dem Auftreten des neuartigen Coronavirus herausgegeben hat, heißt es: "Sollten Sie bereits bei Ankunft am Flughafen an Symptomen leiden, wenden Sie sich umgehend an das Flughafenpersonal."
Was aber passiert, wenn ein Fluggast mitten im Flug oder kurz vor der Landung Symptome einer Infektion zeigt?
Dann griffen fest abgestimmte Prozesse, so die Sprecherin. Einer dieser Abläufe sehe so aus:
Nach der Landung könne die Maschine dann unter Umständen auf eine besondere Parkposition am Flughafen gestellt werden. Ein Mediziner des Gesundheitsamtes könne dann das Flugzeug betreten und den Passagier untersuchen.
Im Ernstfall könne auch darüber entschieden werden, ob der Passagier zur weiteren Behandlung auf eine Isolierstation gebracht wird, wie sie etwa im Universitätsklinikum Frankfurt zu finden ist.
Das setzt natürlich voraus, dass sich Passagiere mit Symptomen im Flugzeug schon gemeldet haben. Der Flughafen bittet daher um Mitarbeit. "Wenn Reisende im Flugzeug Symptome zeigen, dann wenden sie sich bitte an das Bordpersonal", so die Sprecherin.
Auch die Berliner Flughäfen sind auf mögliche Corona-Fälle vorbereitet. "Unter anderem führten wir dazu Notfallübungen durch", erklärt die Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci.
Dies geschehe regelmäßig, sodass das Flughafenpersonal im Falle einer möglichen Epidemie vorbereitet sei. Bei den Übungen gehe es laut Kalayci darum, Anzeichen von Infizierungen zu erkennen, schnellstmöglich zu isolieren und nach Bedarf in eines der umliegenden Krankenhäuser zu liefern.
Nun ist es nicht leicht, Erkrankte direkt ausfindig zu machen. Hier legt Kalayci besonderen Wert auf die Eigeninitiative der Menschen:
Zusätzlich hängen an den Berliner Flughäfen Plakate, die über das Coronavirus aufklären. Auf diesen steht auch, wie die Symptome ausfallen und wie wir uns schützen können. So sehen die Plakate aus: