
Auf Mallorca, einem der beliebtesten Reiseziele der Deutschen, gilt eine weitgehende Maskenpflicht.Bild: www.imago-images.de / Chris Emil Janssen
Urlaub & Freizeit
14.07.2020, 11:4014.07.2020, 15:04
Die Sommerferien haben angefangen oder stehen
vor der Tür. Viele außereuropäische Reiseziele fallen in der
Corona-Pandemie wegen Einreisebeschränkungen und Reisewarnungen weg – aber Urlaub vor allem in Europa ist wieder möglich: Bis Ende August
hat das Auswärtige Amt (AA) Ende Juni seine weltweite Reisewarnung
verlängert, für den Großteil der europäischen Länder aber aufgehoben.
Vor Reisen nach Schweden etwa wird noch offiziell gewarnt, von Reisen
etwa nach Großbritannien abgeraten. In anderen Ländern Europas kann
es in diesem Sommer weiterhin zu Einschränkungen kommen. Ein
Überblick.
Ägypten: Reisewarnung gilt noch
Mit der Ankunft von zwei Flügen
aus der Ukraine am 1. Juli hat Ägypten seine Grenzen nach einem drei
Monate langen Flugstopp wieder für Touristen geöffnet. Restaurants
und Cafés dürfen derzeit bei 25 Prozent Belegung bis 22.00 Uhr abends
Gäste empfangen. Private Strände, etwa von Hotels, sind unter
Auflagen geöffnet, öffentliche Strände und Parks bleiben trotz
Temperaturen bis 40 Grad Celsius aber noch geschlossen.
Unter anderem
gilt in Geschäften, Supermärkten und im öffentlichen Nahverkehr eine
Maskenpflicht. Überstanden ist die Pandemie längst nicht: Rund 82.000
Infektionen und mehr als 3800 Todesfälle wurden in Ägypten gemeldet – die meisten Corona-Toten im arabischen Raum noch vor Saudi-Arabien.
Für Ägypten gilt als Nicht-EU-Staat die Reisewarnung des AA vorerst
bis zum 31. August.
Belgien
Das Königreich steht Touristen aus Deutschland offen.
Quarantäneregeln gelten für deutsche Urlauber nicht – im Alltag gibt
es aber grundlegende Hygienebestimmungen wie das Abstandsgebot. Im
öffentlichen Nahverkehr, in Geschäften, Kinos und Museen muss ein
Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Restaurants, Cafés und Hotels sind
mittlerweile wieder geöffnet. An den Nordseeküsten gelten zum Teil
zusätzliche Regeln: Für Strandbesuche an bestimmten Abschnitten wie
in dem beliebten Oostende müssen Urlauber und Einheimische sich
anmelden. Die Infektionszahlen in dem elf Millionen Einwohner
zählenden Land sind schon seit Wochen niedrig.
Bulgarien
Für Feriengäste aus den meisten EU-Staaten – unter
ihnen Deutschland und Österreich – gibt es weder
Einreisebeschränkungen noch Quarantänepflicht. Bislang ist die Zahl
der Gäste aber noch recht niedrig: An den Sandstränden und Promenaden
ist es für Juli merkwürdig ruhig.
Viele große Hotels haben noch
geschlossen, weil es ungewiss ist, mit wie vielen Gästen sie rechnen
können. Die bereits geöffneten Hotels haben sich auf
Corona-Schutzmaßnahmen eingestellt – wie etwa größere Distanz
zwischen Tischen und Stühlen. Wegen schnell steigender
Corona-Fallzahlen mit immer größeren Tagesrekorden sind
Mund-Nasen-Masken in gemeinschaftlich genutzten geschlossenen Räumen
wieder Pflicht. Nachtlokale dürfen seit Montag auch die Innenbereiche
wieder öffnen, allerdings auch dort bei einer Platzbesetzung von
einem Gast pro Quadratmeter.

Ein Strand in Varna, Bulgarien, vor der Corona-Krise.Bild: www.imago-images.de / imageBROKER/Martina Katz
Dänemark
Nachdem die Dänen als eines der ersten Länder Europas
am 14. März ihre Grenzen für Ausländer ohne konkreten Einreisegrund
dichtgemacht hatten, können deutsche Reisende mittlerweile wieder
einreisen.
Einzige Bedingung: Sie müssen sechs Übernachtungen im Land
gebucht haben. Ausnahmen davon gelten etwa für Deutsche, die ein
dänisches Sommerhaus besitzen, ihre Partner im Land besuchen wollen
oder Einwohner Schleswig-Holsteins sind. In Dänemark ist die
Infektionslage derweil sehr positiv, die Zahl der Neuinfektionen
gering. Restaurants, Cafés und Geschäfte sind seit Mai wieder offen,
eine Maskenpflicht besteht nicht.
Finnland
Das Land im hohen Norden hat sich vor knapp einem Monat
für Reisende aus dem Baltikum und dem Großteil Skandinaviens mit der
Ausnahme von Schweden geöffnet. Für mehrere weitere Länder sind die
Reisebeschränkungen am Montag weggefallen – darunter Deutschland,
Österreich und die Schweiz. Entscheidend für die Finnen ist, dass in
den entsprechenden Ländern innerhalb einer Zwei-Wochen-Periode
weniger als acht neue Corona-Fälle pro 100.000 Einwohner verzeichnet
worden sind.
Frankreich
Reisende aus Deutschland können ohne Probleme nach
Frankreich einreisen. Eine Quarantäne oder spezielle Unterlagen sind
nicht notwendig. Die Situation im ganzen Land ist zur Zeit recht
entspannt – die Zahl der Neuinfektionen konstant. In öffentlichen
Verkehrsmitteln gilt Maskenpflicht.
Läden und andere Einrichtungen
entscheiden selbst, ob eine Maske getragen werden muss. In Paris
haben Museen und Sehenswürdigkeiten wieder geöffnet – Tickets müssen
in der Regel vorher online gebucht werden. Die Strände im Land sind
wieder geöffnet. Viele Restaurants etwa in Paris haben ihre Terrassen
vergrößert, damit die Menschen genug Abstand halten können.

Der Louvre in Paris hat seit kurzem wieder geöffnet.Bild: reuters / CHARLES PLATIAU
Griechenland
Reisende aus Deutschland, Österreich und der
Schweiz sowie den meisten EU-Staaten können auf dem Luftweg frei nach
Griechenland einreisen. Sie müssen sich aber mindestens 24 Stunden
vor der Ankunft elektronisch anmelden und angeben, wo sie vorher
waren und wo sie sich in Griechenland aufhalten werden. Ein
Algorithmus errechnet dann, ob und welche Reisende nach ihrer Ankunft
einen Corona-Test machen müssen. Nach mehreren eingeschleppten
Corona-Fällen verschärft die griechische Regierung ihre Kontrollen an
der Grenze zu Bulgarien. Von Dienstag an müssen alle Reisenden, die vom bulgarischen Kulata ins griechische
Promachonas kommen, einen negativen Coronatest vorzeigen, der
höchstens 72 Stunden alt ist. Griechenland hatte bereits Anfang der
Woche seine Grenzen für Menschen aus Serbien geschlossen, weil auch
dort zahlreiche Infektionen registriert worden waren.
Griechenland hat eine sehr niedrige Infektionsrate. Maskenpflicht
gilt in allen öffentlichen Verkehrsmitteln und Krankenhäusern. Zudem
wird überall geraten, einen Abstand von mindestens 1,5 Metern von
anderen Menschen zu halten.
Großbritannien
Reisende aus Deutschland und vielen anderen
Ländern müssen seit Freitag bei ihrer Einreise nach England nicht
mehr in eine zweiwöchige Quarantäne. Die neue Regelung gilt für
insgesamt mehr als 70 Staaten und Überseegebiete, die nach Auffassung
der Regierung die Corona-Krise im Griff haben. Dazu zählen zum
Beispiel auch Österreich, die Schweiz und Italien. Auch die
Landesteile Schottland, Wales und Nordirland verkündeten Lockerungen.
Wer nach Großbritannien möchte, sollte dennoch aufpassen: Vorab muss
ein Einreise-Formular ausgefüllt werden. Außerdem aktualisieren die
Landesteile regelmäßig ihre Listen mit den sogenannten Luftbrücken
zwischen Großbritannien und anderen Staaten. Die Länderauswahl kann
also schnell veraltet sein und auch je nach Landesteil voneinander
abweichen. So müssen nach dem aktuellen Stand Spanier bei ihrer
Einreise in Schottland in Quarantäne, nicht aber in England. Die
Bestimmungen gelten für Einreisen per Flug, Bahn und Schiff.
Italien
Reisende aus der EU oder aus dem Schengenraum dürfen
ohne Beschränkungen nach Italien einreisen. Sie müssen – anders als
Besucher aus Nicht-EU-Ländern – auch nicht in Quarantäne. Innerhalb
des Landes darf man sich ungehindert fortbewegen. Die
Infektionszahlen waren zuletzt leicht angestiegen, was neue Unruhe
ausgelöst hatte. Allerdings beschränkt sich das auf lokale, kleinere
Brandherde. In Geschäften, in Zügen oder in anderen geschlossenen
Räumen gilt Maskenpflicht. An Stränden müssen Distanzregeln
eingehalten werden - was teils aber nicht richtig gelingt.

Das Kolosseum in Rom.Bild: dpa / Cheng Tingting
Irland
Guinness in Dublin trinken oder an der Steilküste
wandern: In der Republik Irland sind Reisen wieder erlaubt, auch auf
die Inseln. Aber wer aus einem anderen Staat anreist, muss zunächst
für 14 Tage in Selbstisolation. Das soll sich allerdings noch im Juli
ändern. Dann gibt es – ähnlich wie in England – für Einreisende aus
Staaten mit geringen Infektionszahlen keine Quarantänepflicht mehr.
Eine entsprechende "Grüne Liste" will die Regierung in Dublin am 20.
Juli veröffentlichen. Sie soll alle zwei Wochen aktualisiert werden.
Irland hat die Pandemie durch frühe Maßnahmen gut unter Kontrolle.
Island
Die stark vom Tourismus abhängige Insel im Nordatlantik
gibt Urlaubern seit Mitte Juni die Möglichkeit, sich direkt bei der
Einreise auf Corona testen zu lassen. Damit will die isländische
Regierung internationalen Touristen eine Alternative zur seit April
vorgeschriebenen 14-tägigen Quarantäne nach der Ankunft geben, ohne
dass die beinahe auf Null gesunkenen Corona-Zahlen wieder ansteigen.
Im Land steht einem Urlaub zwischen Gletschern und Geysiren dann
nichts mehr im Weg: Restaurants und Hotels sind offen, Masken nicht
vorgeschrieben. Auch das Abstandhalten dürfte auf der Insel leichter
fallen als anderswo: Island hat nur 360 000 Einwohner, dafür aber
fast die Fläche von einem Drittel Deutschlands.
Kroatien
Kroatien erlaubt Bundesbürgern die Einreise ohne
Nachweis bestimmter Gründe. Die Lockerung von Anfang Juni betrifft
auch die Bürger neun weiterer EU-Staaten: Österreich, Slowenien,
Tschechien, Slowakei, Polen, Ungarn, Litauen, Lettland und Estland.
Reisende aus diesen Ländern müssen künftig an der Grenze lediglich
erklären, wo sie sich aufhalten werden und wie sie erreichbar sind.
Damit sollen sie gefunden werden können, wenn es in ihrer Umgebung
neue Corona-Infektionen gibt.
Luxemburg
An den Grenzen zu Luxemburg gibt es keine
Grenzkontrollen und keine Einreisebeschränkungen. Maskenpflicht gibt
es im öffentlichen Nahverkehr. In Geschäften und öffentlichen
Einrichtungen wie etwa Museen muss ein Mindestabstand von zwei Metern
eingehalten werden. Im Hotel- und Gastgewerbe muss eine Maske
getragen werden, wenn man nicht am Tisch sitzt. Pro Tisch sind
maximal zehn Personen oder mehrere Personen desselben Haushalts
erlaubt. Geschlossen werden muss um Mitternacht.
Malta
Nach Malta dürfen Bürger aus Deutschland, Österreich, der
Schweiz und vielen weiteren Ländern Europas, die als "sicher"
eingestuft sind, in der Regel wieder ohne Beschränkungen einreisen.
Allerdings dürfen sie in den vergangenen 14 Tagen nicht außerhalb
dieser "sicheren" Länder gewesen sein. Nach Angaben des AA messen die
Malteser bei der Ankunft die Körpertemperatur. Liegt sie bei 37,2
Grad Celsius oder höher, wird ein Corona-Test durchgeführt.
Niederlande
Der Holland-Urlaub ist wieder möglich. "Touristen
aus Ländern mit vergleichbaren niedrigen Gesundheitsrisiken wie unser
Land sind in diesem Sommer willkommen in den Niederlanden", schreibt
die Regierung.
Und das gilt sicher für die deutschen Nachbarn.
Urlaubsunterkünfte müssen aber unbedingt vorab reserviert werden,
mahnen die Behörden. Das gilt auch für Restaurants, Museen und viele
andere Sehenswürdigkeiten. Angesichts sinkender Infektionszahlen hat
sich die Lage deutlich entspannt. Dennoch bleibt die Grundregel im
öffentlichen Leben, also auch in Geschäften und an Stränden: ein
Sicherheitsabstand von 1.5 Metern. In öffentlichen Verkehrsmitteln
gilt eine Maskenpflicht. Touristen sollen aber Bus, Bahn oder Metro
möglichst nicht zu den Stoßzeiten nutzen.

Ein Café in Amsterdam.Bild: www.imago-images.de / William Lounsbury
Norwegen: Reisewarnung gilt noch
Lange hing der Norwegen-Urlaub
in der Schwebe, doch seit Freitag ist klar: Deutsche Touristen können
in diesem Sommer doch noch in das skandinavische Land reisen.
Die
Norweger heben ab dem kommenden Mittwoch ihre Reisebeschränkungen für
Menschen aus zahlreichen europäischen Staaten mit zufriedenstellenden
Corona-Zahlen auf – darunter auch das für den norwegischen Tourismus
so wichtige Deutschland. Dann dürfte auch die deutsche Reisewarnung
aufgehoben werden. Der Schritt bedeutet gleichzeitig, dass die
Norweger in beliebte Urlaubsländer wie Griechenland, Spanien und
Italien reisen dürfen. Die Pflicht zur zehntägigen Quarantäne nach
der Ein- oder Rückreise nach Norwegen fällt weg.
Österreich
Wer aus dem Kreis Gütersloh stammt, muss mit
Kontrollen im Grenzraum rechnen und sollte einen negativen Coronatest
vorweisen können. Sonst haben Deutsche freie Fahrt nach und durch
Österreich. Intensive Grenzkontrollen haben die Behörden für alle
Reisenden angekündigt, die aus Ungarn oder Slowenien kommen. Das ist
die Folge der Reisewarnungen Österreichs für die sechs
Westbalkan-Staaten sowie für Rumänien und Bulgarien.
In den meisten
Urlaubsregionen Österreichs gibt es kaum mehr coronabedingte
Beschränkungen. Auf Mindestabstand nicht zuletzt beim Baden und
Wandern muss aber geachtet werden. In einigen Orten Kärntens muss
abends eine Maske getragen werden, in Klagenfurt samstags etwa auf
Wochenmärkten. Einziges Bundesland mit genereller Maskenpflicht im
öffentlichen Raum ist Oberösterreich. Insgesamt ist die Corona-Lage
unter Kontrolle, zuletzt stiegen die Zahlen allerdings wieder etwas
an. Die Gesamtzahl der akuten Infektionsfälle liegt bei rund 1200.
Polen
Seit dem 13. Juni hat das Land seine Grenzen zu allen
EU-Nachbarländern geöffnet. Einreisende EU-Ausländer und Polen müssen
nicht in Quarantäne. Hotels, Einkaufszentren sowie Restaurants und
Cafés sind geöffnet. Das Gleiche gilt für Friseursalons und
Kosmetikstudios. Auch Schwimmbäder und Fitnessstudios dürfen ihren
Betrieb wieder aufnehmen. Die Zugverbindungen zwischen Deutschland
und Polen wurden Ende Juni wieder aufgenommen. Seit dem 1. Juli
fliegt die polnische Fluglinie Lot wieder Ziele im Ausland an.
Portugal
Portugal gilt als eines der Länder Südeuropas, die mit
vergleichsweise geringen Opferzahlen durch die Krise gekommen sind.
Bisher wurden rund 42.000 Infizierte und etwas mehr als 1.500 Tote
registriert. Inzwischen gibt es nur noch sehr wenige Neuinfektionen.
Lokal jedoch flammt die Pandemie auch hier immer mal wieder auf.
So
gilt seit dem 1. Juli ein zweiwöchiger Lockdown für weite Teile des
Großraums Lissabon. Das bei Touristen beliebte Zentrum der Hauptstadt
ist nicht betroffen. Insgesamt gelten in Portugal in etwa dieselben
Vorschriften wie in Spanien. Bei der Einreise wird die Temperatur
gemessen, im Verdachtsfall werden die Reisenden befragt. Von
Problemen bei der Rückreise nach Deutschland ist nichts bekannt.
Rumänien
EU-Bürger dürfen frei nach Rumänien einreisen.
Allerdings könnten diese nachher Probleme bei der Ausreise bekommen,
weil wegen stark ansteigender Infektionszahlen Reisende aus Rumänien
in mehreren EU-Ländern mit Hindernissen rechnen müssen.
So werden sie
etwa im Nachbarland Ungarn automatisch unter Quarantäne gestellt. In
den letzten Tagen ist die Zahl der Infektionen explodiert. Plus 698
Neuinfektionen binnen 24 Stunden waren es am Samstag und plus 456 am
Sonntag. Das ist gut dreimal so viel wie vor den Mitte Mai in Kraft
getretenen Lockerungen der Vorsichtsmaßnahmen. Quarantänepflicht gibt
es derzeit nicht. In geschlossenen öffentlichen Räumen gilt
Maskenpflicht, Distanzpflicht in Gastronomie, auf den Stränden und
bei Kulturveranstaltungen im Freien.
Schweden
Die Schweden haben trotz
insgesamt sinkender Todes- und Infektionszahlen noch vergleichsweise
hohe Corona-Werte zu verkraften. Dies sorgt unter anderem dafür, dass
sie innerhalb Skandinaviens und Europas nicht so freizügig reisen
können wie gewohnt.
Die schwedischen Grenzen sind für EU-Bürger
dagegen offen – die Anreise per Flugzeug, Fähre oder Auto über die
Öresundbrücke ist möglich, und auch innerhalb des Landes gibt es
keine Beschränkungen.
Schweiz
Die Einreise in die Schweiz ist aus allen
Schengenstaaten mit Ausnahme Schwedens problemlos möglich. Doch
Vielreiser aufgepasst: In Quarantäne müssen Einreisende, die in den
zwei Wochen zuvor in Schweden oder einem anderen von aktuell 29 als
riskant eingestuften Ländern waren - darunter etwa Serbien, die USA,
Russland, Israel oder Südafrika. Ein Mund-Nasen-Schutz ist in
öffentlichen Verkehrsmitteln und Seilbahnen vorgeschrieben, seitdem
die Neuinfektionen seit Ende Juni tageweise auf mehr als 100 neue
Fälle gestiegen waren.
In Hotels, Restaurants oder Museen gelten
weiterhin Abstands- und Hygieneregeln. Besonderheit für Partygänger:
Anders als in den meisten anderen europäischen Ländern darf in vielen
Clubs derzeit wieder getanzt werden, allerdings haben die Kantone
entlang der deutschen Grenze - Basel-Stadt, Basel-Landschaft, Aargau
und Solothurn - die Schutzmaßnahmen gerade wieder verschärft. In
Clubs und Bars sowie an Veranstaltungen sind hier nur noch 100
Personen statt wie bisher 300 Personen zugelassen.

Der Härzlisee in der Schweiz.Bild: www.imago-images.de / MANUEL GEISSER
Slowakei
Deutsche können seit einem Monat wieder ohne
Einschränkungen in die Slowakei einreisen. Nur für Transitreisen aus
der oder in die Ukraine gibt es gesonderte Regeln. Das Land war vom
Coronavirus kaum betroffen und hat deshalb die meisten anfangs sehr
strengen Corona-Schutzmaßnahmen wieder gelockert. Weiterhin ist in
öffentlichen Verkehrsmitteln und im Inneren von Geschäften ein
Mund-Nasen-Schutz zu tragen, in Lokalen nur beim Rein- und Rausgehen.
In Warteschlangen etwa an Kassen ist ein 2-Meter-Abstand empfohlen.
Bei Kulturveranstaltungen kümmern sich die Veranstalter um
ausreichenden Abstand zwischen den Zuschauern.
Slowenien
Das EU-Land zwischen Alpen und Adria lässt Reisende
aus Deutschland und mehreren anderen europäischen Ländern ohne
Auflagen einreisen. Wer dort Urlaub machen will, muss nicht einmal
mehr eine Buchungsbestätigung vorlegen. Darüber hinaus können Bürger
aus diesen sowie anderen Ländern im Transit durch das kleine Land
reisen. Slowenien dient jenen Urlaubern aus Deutschland als
Durchreiseland, die mit dem eigenen Wagen nach Kroatien fahren. Es
verfügt selbst über einen 46 Kilometer langen Abschnitt an der Adria
mit gut ausgebauter touristischer Infrastruktur.
Spanien
Seit dem 21. Juni dürfen Urlauber aus der EU und den
Schengenstaaten wieder unbegrenzt nach Spanien einreisen. Vor
Reiseantritt muss ein Online-Formular ausgefüllt werden, in das Name,
Reisepassnummer, Flugdaten und eine E-Mail-Adresse einzutragen sind.
Anschließend erhält der Reisende einen QR-Code, der bei der Einreise
an der Grenze vorzuweisen ist. Bei der Einreise gibt es eine
Sichtkontrolle des Gesundheitszustands, und die Temperatur wird
gemessen – sie darf nicht höher als 37.5 Grad Celsius sein. Bei
Corona-Verdacht wird der Reisende in ein Krankenhaus eingewiesen. Bei
der Ausreise gibt es nach Angaben von Reisenden keine Kontrollen.
Ab Montag sollte auf Mallorca und den anderen Bealeareninseln
eine strenge Maskenpflicht auch im Freien gelten. Eine Maske, die
Mund und Nase bedeckt, muss demnach auch dann getragen werden, wenn
der Sicherheitsabstand von mindestens eineinhalb Metern zu Fremden
eingehalten werden kann. Ausnahmen gibt es am Strand, am Pool, beim
Essen und Trinken sowie beim Sport. Eine solche weitgehende
Maskenpflicht gibt es bereits in Katalonien und in der Extremadura.
Andere spanische Regionen wollen folgen.
Tschechien
Die Einreise ist für Deutsche bereits seit Anfang
Juni wieder möglich. Eine Quarantäne oder ein negativer Corona-Test
sind nicht erforderlich. Eine Maskenpflicht gilt derzeit nur noch in
der Prager U-Bahn sowie in der Stadt Karvina im äußersten Osten des
Landes, wo es zuletzt mehr Neuinfektionen gegeben hatte.
Die
Hauptstadt Prag versucht, Touristen mit Kultur-Gutscheinen anzulocken – Hotels und Restaurants im historischen Stadtkern sind aber noch
ungewöhnlich leer. Bisher gab es in Tschechien rund 350 Todesfälle in
Verbindung mit einer Corona-Infektion.
Türkei: Reisewarnung gilt noch
Für die Türkei als
Nicht-EU-Staat gilt die Reisewarnung des AA bis zum 31. August. Das
Land hofft, dass diese bald aufgehoben wird. Das drittbeliebteste
Urlaubsland der Deutschen wird derzeit aber als Corona-Risikogebiet
eingestuft, die Aufhebung der Reisewarnung ist damit
unwahrscheinlich. Menschen, die aus einem Risikogebiet in Deutschland
einreisen, müssen mit einer 14-tägigen Quarantäne rechnen. Allerdings
können Urlauber aus der Türkei von der Quarantäneregelung befreit
werden, wenn sie bei der Einreise nach Deutschland einen negativen
Corona-Test vorweisen können, der nicht älter als 48 Stunden ist.
Nach der Einreise aus Deutschland in die Türkei gibt es keine
Quarantänepflicht mehr. Am Flughafen wird aber die Temperatur
gemessen. Bei Symptomen kann ein Corona-Test durchgeführt werden – das türkische Gesundheitsministerium entscheidet dann über das
weitere Vorgehen. An den Stränden gilt ein Sicherheitsabstand, am
Pool gibt es nur abgepackte Handtücher, in Flughäfen und Hotels
werden Wärmebildkameras eingesetzt. Die Regierung hat ein
Zertifikationsprogramm für Gastronomen und Hotels entwickelt. Auch
deutsche Firmen stellen Inspektoren.

Die Blaue Moschee in Istanbul.Bild: www.imago-images.de / wjarek
Ungarn
Deutsche Urlauber können ohne Einschränkungen in Ungarn
einreisen. Das Land war von der Pandemie nur mäßig betroffen, die
Lage normalisiert sich zusehends. Viele Hotels haben wieder geöffnet,
ebenso Restaurants und Bars. In öffentlichen Verkehrsmitteln, Taxis
und Geschäften gilt eine Maskenpflicht. Außerdem sind Abstandsregeln
zu beachten.
Zypern
Die Insel meldet seit der Öffnung ihres Tourismus wenige
Corona-Infektionen von Reisenden oder Einheimischen. Wer nach Zypern
reist, muss sich vor dem Antritt elektronisch anmelden. Wird ein
Mensch positiv getestet, muss er 14 Tage lang in eigens eingerichtete
Isolier-Unterkünfte in Hotels. Die Kosten übernimmt Zypern. Eine
Maskenpflicht gilt für alle öffentlichen Verkehrsmittel und
Krankenhäuser. Die Urlaubsinsel hat verglichen mit anderen Staaten
Europas eine sehr niedrige Infektionsrate.
(vdv/dpa)