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Urlaub & Freizeit
Der insolvente deutsche Reisekonzern Thomas
Cook steht vor dem Aus. Der Veranstalter sagte am Dienstag Reisen für
das kommende Jahr ab, auch wenn sie bereits ganz oder teilweise
bezahlt sind. Reisen ab 1. Januar 2020 könnten aus
insolvenzrechtlichen Gründen nicht angetreten werden, teilte das
Unternehmen mit. Bislang galt der Reisestopp bis Ende Dezember 2019.
- Abgesagt sind Pauschalreisen der Veranstaltermarken Thomas Cook Signature, Thomas Cook Signature Finest Selection, Neckermann Reisen, Öger Tours, Bucher Reisen und Air Marin sowie über Thomas Cook International gebuchte Trips.
- Für den Zeitraum bis September 2020 hatten früheren Angaben zufolge etwa 660.000 Urlauber gebucht.
Den Angaben zufolge gibt es bislang kein belastbares Angebot für
die Fortführung des Unternehmens als Ganzes oder für das
Veranstaltergeschäft der Thomas Cook Touristik GmbH. Aus rechtlichen
Gründen wird daher die Einstellung des operativen Geschäftsbetriebs
der Thomas Cook Touristik GmbH, zu der Neckermann Reisen, Air Marin
und Thomas Cook Signature gehören, zum 1. Dezember 2019 vorbereitet,
wie das Unternehmen bereits mitgeteilt hatte.
Die Geschäftsleitung und die vorläufigen Insolvenzverwalter
versuchten dennoch unter Hochdruck, noch bis zum Monatsende jede sich
bietende Chance für den Erhalt des Traditionsunternehmens zu nutzen.
Konkrete Angebote gebe es für die Bucher Reisen & Öger Tours GmbH,
trotzdem könne die Durchführung der gebuchten Reisen nicht
gewährleistet werden. Konkurrent DER Touristik wiederum strebt die
Übernahme der Hotelmarke Sentido und den Kauf der
Reisebüro-Franchisemarke Holiday Land an.
Die von der Insolvenz betroffenen Feriengäste sollen von Dezember an entschädigt werden.
Klar ist allerdings, dass die versicherte
Summe bei weitem nicht ausreicht, und dass Geschädigte nur einen Teil
ihrer Auslagen zurückbekommen. Die deutsche Thomas Cook war nur bis
110 Millionen Euro beim Versicherer Zurich versichert. Zum Zeitpunkt
der Insolvenz waren 140.000 Reisende unterwegs, die ihren Urlaub
teils abbrechen mussten. Dazu kommen Gäste, die wegen des Reisestopps
nicht starten können, ihren Urlaub aber schon an- oder voll gezahlt
haben.
Der Reisekonzern war in den Sog der Pleite der britischen Mutter
geraten. Die deutsche Thomas Cook hatte am 25.
September Insolvenzantrag gestellt.
(hd/dpa)