Die seit einigen Tagen wütenden Waldbrände im Süden Kaliforniens haben bislang drei Menschen das Leben gekostet.
Evakuierungsbefehle für die Region nördlich von Los Angeles, wo nahe dem Ort Sylmar das sogenannte Saddleridge-Feuer wütete, seien aufgehoben worden, teilte die Feuerwehr am Samstagabend mit. Damit konnten viele Menschen, die ihre Häuser vor den herannahenden Flammen verlassen hatten, wieder zurückkehren.
Nach erster Bilanz hatten sich die Flammen nahe Sylmar und Porter Ranch auf eine Fläche von etwa 32 Quadratkilometern ausgebreitet. Mindestens 31 Häuser und Gebäude seien beschädigt worden oder völlig abgebrannt. Tausende Menschen hatten sich in Sicherheit gebracht.
Mehr als 1000 Helfer konnten das Buschfeuer bis Samstagabend zu 33 Prozent eindämmen, wie die kalifornische Brandbehörde mitteilte. Die berüchtigten trocken-heißen Santa-Ana-Winde hatten anfangs die Feuergefahr in Südkalifornien verschärft. Hinzu kamen anhaltend sommerliche Temperaturen, Trockenheit und verdorrte Vegetation, die sich leicht entzündet.
Das Sandalwood-Feuer nahe Calimesa war der Behörde zufolge bis Samstagabend zu 68 Prozent unter Kontrolle, dort zerstörten die Flammen 74 Gebäude. Ein weiterer großer Brand, das Briceburg-Feuer im nördlichen Kalifornien bei Mariposa am Yosemite-Nationalpark, hatte die Feuerwehr zu 60 Prozent unter Kontrolle.
Die Ursache des Feuers bei Sylmar wird nach Angaben der Behörden noch untersucht. Anwohner hatten US-Medien mitgeteilt, sie hätten Flammen in der Nähe eines Strommasten gesehen, des möglichen Ursprungsorts des Feuers.
Es sei ein langwieriger Prozess, die Ursache zu ermitteln, teilte eine Sprecherin des zuständigen Energieversorgers Southern California Edison laut der "Los Angeles Times" mit. Wegen erhöhter Brandgefahr hatte Southern California Edison in einigen Regionen Südkaliforniens den Strom vorsorglich abgeschaltet, allerdings nicht im Raum Sylmar.
In Nordkalifornien war es seit Mittwoch weiträumig zu geplanten Blackouts gekommen. Der dortige Energieversorger Pacific Gas & Electric (PG&E) schaltete zeitweise mehr als 700.000 Haushalten und Einrichtungen den Strom ab. Nach dem Abflauen gefährlicher Winde war die Versorgung langsam wieder angelaufen. Bis Samstag seien fast alle Ausfälle behoben worden, teilte das Unternehmen mit.
PG&E reagierte mit der umstrittenen Maßnahme auf das verheerende Feuer in der nordkalifornischen Ortschaft Paradise, das 2018 vermutlich durch defekte Stromleitungen ausgelöst worden war. Starker Wind, hohe Temperaturen sowie vertrocknete Bäume und Büsche trugen dazu bei, dass sich die Flammen extrem schnell ausbreiteten.
Vor rund einem Jahr, im November 2018, hatte Kalifornien eine besonders schlimme Brandserie erlebt. Allein in Paradise kamen damals 85 Menschen im sogenannten Camp-Feuer ums Leben – es war der Brand mit den meisten Toten in Kalifornien seit Beginn der Aufzeichnungen.
Auch in anderen Gegenden des Staates wüteten damals Brände. In Malibu, der als Heimat vieler Filmstars bekannten Stadt am Westrand von Los Angeles, hatten auch etliche Prominente ihre Häuser verloren, unter ihnen Entertainer Thomas Gottschalk.
(hd/dpa)