Die Polizei hat am Samstagabend den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz vorübergehend geräumt. Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick:
Auslöser für die Räumung waren zwei Männer, deren Verhalten Polizeibeamten auffiel. Sie hätten sich sehr zügig vom Weihnachtsmarkt auf dem Breitscheidplatz entfernt und dabei andere Besucher angerempelt und beiseite gedrängt, berichtet die Polizei am Sonntag.
Als die Polizei beide Personen überprüfte, habe sich bei einem Mann eine Differenz zwischen Pass und Aufenthaltstitel ergeben. Anschließend wurde der Breitscheidplatz geräumt, die Polizei suchte nach einem gefährlichen Gegenstand – fand aber nichts.
Alle Besucher hätten den Weihnachtsmarkt ruhig und besonnen verlassen, teilte die Polizei mit. Außerdem habe eine Veranstaltung in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche vorzeitig beendet werden müssen.
Beide Männer seien über einen längeren Zeitraum festgehalten worden. Eine Festnahme gab es aber nicht.
Die ursprüngliche Angabe der Polizei, gegen einen der Männer laufe eine Fahndung, wurde später von den Beamten korrigiert. Demnach führte eine Namensähnlichkeit zu einer Verwechslung.
Am Sonntag bestätigte aber ein Polizeisprecher: Beide Männer gehören der salafistischen Szene an. Ob sie damit auch als islamistische "Gefährder" eingestuft werden, denen ein Anschlag zugetraut wird, sagte der Sprecher nicht.
Wie der "Tagesspiegel" berichtet, wurden sie auf dem Weihnachtsmarkt observiert. Die Polizei bestritt dies jedoch.
Berlins Innensenator Andreas Geisel hat die Entscheidung der Polizei, den Weihnachtsmarkt auf dem Breitscheidplatz am Samstagabend zu räumen, als richtig bezeichnet. Der Einsatz zeige, dass sich die Sicherheitsbehörden "nicht im Routinemodus befinden und weiter wachsam sind", betonte der SPD-Politiker am Sonntag. Die Polizei sei sensibilisiert, präsent und zum Schutz in der Stadt unterwegs. Dafür bedanke er sich ausdrücklich. Eines sei auch klar: "Ein Fehlalarm ist am Ende immer die bessere Nachricht", sagte Geisel.
(ll/pcl/lin/mit dpa)