Am Tag nach dem Jahrestag des Überfalls auf die Ukraine hat die unheilige Allianz aus Sahra Wagenknecht (Linkenpolitikerin) und Alice Schwarzer (Publizistin) zur Friedenskundgebung nach Berlin geladen. Willkommen war jede:r, der:die für den Frieden ist. Auch Rechte.
Und zwar ein Frieden unter der Prämisse, dass keine weiteren Waffen an die Ukraine geliefert werden. Stattdessen sollten diplomatische Verhandlungen angestrebt werden. Ein Kompromiss-Frieden. Für die Ukraine würde das vor allem die Unterjochung durch Russland bedeuten. Und mit Blick auf beispielsweise Butscha: Weitere Verbrechen wider der Menschlichkeit an ukrainischen Zivilist:innen.
Auf der Demo waren neben zahlreichen Linken und "besorgten Bürger:innen" auch Promis aus der rechten und rechtsextremen Szene. Nach diesem Schulterschluss, ausgerufen von den beiden Frauen, die sich selbst dem Linken Spektrum zuordnen würden, setzt sich der Song "Alice und Sahra" von den Broilers in unserem Kopf fest.
Na klar, eigentlich geht es in dem Lied um Sahra Wagenknecht und AfD-Chefin Alice Weidel. Passen tut es trotzdem.
Am Dienstag standen vor allem das Wirtschafts- und das Bauministerium in der Kritik. Grund dafür: Heizungen. Konkret ging es um einen Gesetzentwurf, der den Einbau von Öl- und Gasheizungen verbieten soll. Unter anderem der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) schlug Alarm: Die Grünen, meinte er, wollen den gesellschaftlichen Umbau.
Söder prangert soziale Ungerechtigkeit in dem Gesetzentwurf an. Schließlich hätten viele Menschen Öl- und Gasheizungen eingebaut, gerade auf dem Land. Was Söder allerdings nicht erwähnt: Bei dem geplanten Verbot geht es um den Einbau neuer Heizungen. Kritik gab es für den Bayern nicht nur von Klimaaktivistin Luisa Neubauer.
Bei dieser hitzigen Debatte kommt uns direkt der Klassiker "Heat of the Moment" von Asia in den Kopf.
Die Wahl in Berlin ist mittlerweile drei Wochen her – und mittlerweile ist sehr wahrscheinlich, dass die CDU gemeinsam mit der SPD regieren wird. Zumindest dann, wenn die Koalitionsverhandlungen erfolgreich und die Mitglieder zustimmen, werden.
Für viele, gerade jüngere Menschen in der Hauptstadt dürfte diese Erkenntnis ein Schock gewesen sein. Wie das Meinungsforschungsinstitut Infratest/dimap im Auftrag der ARD ermittelt hat, entspricht diese Koalition auch so gar nicht dem Willen der 18 bis 24-Jährigen. Rot-grün-rot wäre nach deren Stimmen nämlich eindeutig die regierende Mehrheit geworden. Schwarz-rot hingegen bekommt gerade einmal 23 Prozent der Jungwähler:innen-Stimmen.
Kein Wunder also, dass mit der Ankündigung von SPD-Landeschefin Franziska Giffey (SPD) der Song "Wer hat uns verraten" von der Antilopen Gang seinen Weg in die Redaktionsräume findet.
Der alte Kampfbegriff, den Kommunisten der Weimarer Republik ihren sozialdemokratischen Genossen an den Kopf warfen, ist zwar aus der Zeit gefallen. Trotzdem: Auch die Koalition mit der Berliner CDU tut dem einen oder der anderen wohl "im Herzen weh", wie die Antilopen Gang singt.
Mittlerweile ist es amtlich: Alt-Kanzler Gerhard Schröder darf in der SPD bleiben. Die Schiedskommission des SPD-Bezirks Hannover hat alle Anträge aus der Partei auf Sanktionen gegen Schröder zurückgewiesen. Auch in zweiter Instanz kommt das juristisch einem Freispruch gleich.
Politisch hat die Parteispitze Schröder schon vor Monaten für isoliert erklärt. Daran ändert sich durch die Entscheidung nichts. Ein Ortsverein hat bereits angekündigt, in Berufung zu gehen. Ob die Genossinnen wohl auch streiken werden? Da müssen wir in der Redaktion doch direkt an den Song denken, mit dem Stefan Raab den teilweise bockigen Alt-Kanzler aufs Korn genommen hat.
Die Durchschnittstemperatur unserer Erde steigt. Auch in diesem Jahr gehen Klimaaktivist:innen weltweit zusammen auf die Straße. Um mit dem globalen Klimastreik darauf aufmerksam zu machen und die Politik zum Handeln zu bewegen.
Fridays for Future fordert für Deutschland unter anderem einen Kohleausstieg bis 2030, 100 Prozent erneuerbare Energieversorgung bis 2035 sowie das sofortige Ende der Subventionen für fossile Energieträger und einen Ausbaustopp für Autobahnen. Und dazu das viel umstrittene Tempolimit.
Tja und in Anbetracht der Tatsache, dass unsere Erde immer wärmer wird, müssen wir doch glatt an den Klassiker von Nelly denken. Auch und gerade, wenn wir daran denken, dass nach dem vergangenen Rekord-Sommer, der nächste wohl nicht lange auf sich warten lassen wird.
"I said: It's gettin' hot in herre. So take off all your clothes." Was anderes wird uns wohl auch bald nicht mehr übrig bleiben.
(Mit Material von dpa)