Politik
International

Tiktok: USA und Kanada verbieten App auf Regierungshandys

The TikTok startup page is displayed on an iPhone in Ottawa, Ontario, Monday, Feb. 27, 2023. The federal government is banning TikTok from its mobile devices just days after federal and provincial pri ...
Wegen enormer Sicherheitsbedenken verbieten die USA und Kanada Tiktok auf Regierungshandys.Bild: The Canadian Press / Sean Kilpatrick/Ap
International

Tiktok: USA und Kanada verbieten App auf Regierungshandys

28.02.2023, 12:20
Mehr «Politik»

Ob "Bloody Mary" von Lady Gaga oder "Flowers" von Miley Cyrus: Durch Tiktok ging schon der ein oder andere Hit viral. Hinter der App steckt der chinesische Bytedance-Konzern. Die App ist weltweit sehr beliebt. Zugleich gibt es schon länger Kritik, dass die Daten nicht sicher sind. Befürchtet wird auch, dass der chinesische Staat Zugriff darauf haben könnte. Tiktok weist das zurück.

Trotzdem gehen die USA und Kanada nun einen drastischen Schritt. Regierungsbeschäftigte müssen die chinesische Social-Media-App jetzt von ihren Diensthandys löschen. Auch die EU-Kommission plant diesen Schritt. Begründet wird das Vorgehen vor allem mit enormen Sicherheitsbedenken.

Neu: dein Watson-Update
Jetzt nur auf Instagram: dein watson-Update! Hier findest du unseren Broadcast-Channel, in dem wir dich mit den watson-Highlights versorgen. Und zwar nur einmal pro Tag – kein Spam und kein Blabla, versprochen! Probiert es jetzt aus. Und folgt uns natürlich gerne hier auch auf Instagram.

Auch von deutschen Ministerien und Parteien wird Tiktok genutzt – unter anderem vom Gesundheitsministerium. Dafür werden wohl entsprechende Sicherheitsvorkehrungen getroffen.

Kanada: Bisher handelt es sich um Vorsichtsmaßnahmen

In den USA bekommen Regierungsbehörden 30 Tage Zeit, um sicherzustellen, dass die Video-App auf Diensthandys und anderen Geräten nicht mehr genutzt wird, heißt es in einer Vorgabe der Regierung von US-Präsident Joe Biden. In Kanada gilt das Verbot bereits.

Die zuständige kanadische Ministerin Mona Fortier begründete das Verbot mit einem "inakzeptablem Risiko für die Privatsphäre und die Sicherheit". Zwar handle es sich um eine Vorsichtsmaßnahme, hieß es. Derzeit gebe es keine Beweise dafür, dass Regierungsinformationen betroffen seien.

Die Erfassungsmethoden von Tiktok ermöglichten aber einen beträchtlichen Zugang zu Inhalten mobiler Geräte. Daher werde der Download der App an Regierungsgeräten gesperrt. Bereits heruntergeladene Apps müssen entfernt werden.

27.02.2023, Kanada, Mississauga: Justin Trudeau, Premierminister von Kanada, beantwortet Fragen, nachdem der Ankündigung, dass die Social-Media-App TikTok nicht mehr auf von der Regierung herausgegebe ...
Der kanadische Premierminister Justin Trudeau.Bild: The Canadian Press/AP / Frank Gunn

Der kanadische Premierminister Justin Trudeau soll antwortete auf eine Frage, ob die Regierung auch ein komplettes landesweites Verbot von TikTok in Betracht ziehe:

"Dies mag ein erster Schritt sein. Es mag der einzige Schritt sein, den wir machen müssen. Aber wir werden bei jedem Schritt sicherstellen, dass wir die Sicherheit der Kanadier schützen."

Auch die EU-Kommission hat bereits angekündigt, Tiktok auf Diensthandys zu verbieten. Zudem muss die App bis zum 15. März von privaten Geräten entfernt werden, auf denen Apps der EU-Kommission genutzt werden.

Auch Bundesministerien betreiben Tiktok-Kanäle

Nicht nur kanadische und US-amerikanische Regierungsbeamte und -mitglieder betreiben Tiktok-Kanäle, oder nutzen die App auf ihrem Diensthandy. Auch deutsche Fraktionen, Parteien, Politiker:innen und Ministerien nutzen das soziale Medium. Darunter beispielsweise das Gesundheitsministerium.

Auf eine Frage von Journalist:innen in Berlin heißt es vonseiten des Ministeriums, die App werde weder dienstlich installiert noch genutzt. Der vom Ministerium betriebene Tiktok-Kanal werde von Telefonen verwaltet, die nicht mit den Servern des BMG verbunden sind.

(Mit Material von dpa)

Drohender Shutdown in den USA: Wut richtet sich gegen "Präsident Musk"

Kurz vor Jahresende bricht das Chaos im US-Kongress aus. Es geht um Geld, genauer gesagt um den Haushaltsplan. Die staatliche Finanzierung läuft am Freitag (Ortszeit) aus. Kommt es zu keiner baldigen Einigung, droht den USA ein sogenannter "Shutdown".

Zur Story