In nicht einmal vier Jahren: Diese Amtsträger hat Trump verschlissen
Bei seinem Amtsantritt versprach US-Präsident Donald Trump, nur außergewöhnliche Mitarbeiter in seine Regierungsmannschaft zu berufen. Außergewöhnlich ist auf jeden Fall die Frequenz, mit der es in den mehr als drei Jahren unter seiner Führung schon zu Rausschmissen, Personalwechseln und Rücktritten kam. Insgesamt 40 Mitarbeiter hat Donald Trump vergrault.
Sally Yates
30. Januar 2017: Trump entlässt die amtierende Justizministerin und Chefanklägerin, offiziell vor allem wegen ihres Widerstands gegen seine Einwanderungspolitik.
Michael Flynn
13. Februar: Nach nur 23 Tagen im Amt tritt Trumps Sicherheitsberater zurück. Er ist in die Russland-Affäre über eine etwaige Wahlbeeinflussung verstrickt.
James Comey
9. Mai: Trump entlässt den FBI-Chef, eine folgenreiche Sensation. Die Russland-Affäre nimmt immer weiter Fahrt auf.
Mike Dubke
30. Mai: Nach nur drei Monaten im Amt wirft der Kommunikationsdirektor des Weißen Hauses hin.
Walter Schaub
6. Juli: Der Direktor des unabhängigen Büros für Regierungsethik gibt entnervt auf.
Sean Spicer
21. Juli: Als sein Präsident ihm Anthony Scaramucci als Kommunikationsdirektor vorsetzen will, mag Trumps Sprecher nicht mehr und geht.
Micheal Short
25. Juli: Auch der stellvertretende Pressesprecher tritt zurück.
Reince Priebus
28. Juli: Trumps Stabschef verlässt seinen Posten. Er sagt: freiwillig. Andere sagen, Trump habe ihn gefeuert.
Anthony Scaramucci
31. Juli: Erst zehn Tage zuvor zum Kommunikationsdirektor bestallt, ist der Ex-Wallstreet-Banker seinen Posten schon wieder los.
Steve Bannon
18. August: Trumps Chefstratege und früherer Wahlkampfchef verlässt das Weiße Haus.
Dina Powell
8. Dezember: Die Vize-Sicherheitsberaterin kündigt ihren Rückzug an. Die Ex-Investmentbankerin sagt, sie gehe in gutem Einvernehmen.
Hope Hicks
28. Februar 2018: Die Kommunikationschefin und enge Trump-Vertraute teilt mit, sie werde das Weiße Haus in den nächsten Wochen verlassen.
Gary Cohn
6. März: Trumps Wirtschaftsberater kündigt seinen Rückzug an. Er war gegen von Trump angedrohte Strafzölle.
John McEntee
12. März: Der persönliche Assistent Trumps wird fristlos entlassen.
Rex Tillerson
13. März: Trump verkündet auf Twitter, dass der Außenminister seinen Posten räumen muss. Spekulationen gab es schon länger.
Andrew McCabe
16. März: Zwei Tage vor seiner Pensionierung wird der ehemalige FBI-Vizechef entlassen.
General H.R. McMaster
22. März: Der nationale Sicherheitsberater muss seinen Hut nehmen, er wird von John Bolton abgelöst.
David Shulkin
28. März: Trump entlässt den in die Kritik geratenen Veteranenminister. Hintergrund ist eine Reise seiner Frau auf Kosten der Steuerzahler.
Michael Anton
8. April: Das Weiße Haus teilt mit, dass der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates geht - einen Tag, bevor Bolton sein Amt übernimmt.
John F. Kelly
19. Juni: Der stellvertretende Stabschef tritt zurück.
Scott Pruitt
5. Juli: Der Chef der Umweltschutzbehörde EPA räumt nach einer Serie von Skandalen sein Amt.
Donald McGahn
29. August: Trump trennt sich von seinem Rechtsberater.
Nikki Haley
9. Oktober: Die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen in New York gibt freiwillig ihren einflussreichen Posten zum Jahresende auf.
Jeff Sessions
7. November: Der Justizminister reicht einen Tag nach der Zwischenwahl auf Bitten Trumps seinen Rücktritt ein.
Mira Ricardel
14. November: First Lady Melania Trump fordert öffentlich den Rauswurf der stellvertretenden Nationalen Sicherheitsberaterin. Präsident Trump handelt entsprechend: Ricardel muss das Weiße Haus verlassen.
John Kelly
8. Dezember: Trump gibt bekannt, dass sein Stabschef zum Jahresende das Weiße Haus verlässt. Damit verschleißt er seinen zweiten Stabschef in weniger als zwei Jahren.
Nick Ayers
9. Dezember: Der Chef des Stabes von Vizepräsident Mike Pence teilt mit, dass er das Weiße Haus zum Jahresende verlässt. Schlecht für Trump: Ayers war sein Wunschkandidat für die Kelly-Nachfolge.
Ryan Zinke
15. Dezember: Trump teilt mit, dass der skandalumwitterte Innenminister zum Jahresende ausscheidet. Medienberichten zufolge hatte ihm das Weiße Haus eine Frist zum Rücktritt gesetzt gehabt.
James Mattis
20. Dezember: Trump gibt bekannt, dass der Verteidigungsminister seinen Posten Ende Februar verlässt. Mattis selbst erklärt, dass er wegen inhaltlicher Meinungsverschiedenheiten mit dem Präsidenten aus eigenen Stücken gehe.
Kirstjen Nielsen
7. April 2019: Die Heimatschutzministerin verlässt die Regierung. Trump soll unzufrieden mit ihrem Einsatz für Grenzsicherung gewesen sein.
Randolph Alles
8. April: Das Weiße Haus verkündet, dass auch der Direktor des Secret Service abtreten wird - der Chef jener Behörde also, die unter anderem für den Schutz hochrangiger Politiker zuständig ist und dem Heimatschutzministerium untersteht.
Sarah Sanders
13. Juni: Trump twittert, dass seine Pressesprecherin zum Monatsende ihr Amt aufgeben wird.
Patrick Shanahan
18. Juni: Der geschäftsführende Verteidigungsminister gibt bekannt, dass er das Amt nicht dauerhaft leiten will. Hintergrund sind offenbar Berichte über Gewalt in seiner Familie.
Alexander Acosta
12. Juli: Der Arbeitsminister tritt nach wachsender Kritik an einem umstrittenen Deal 2008 mit dem Unternehmer Jeffrey Epstein zurück, gegen den neue Missbrauchsvorwürfe erhoben werden.
Dan Coats
28. Juli: Trump kündigt an, dass der Geheimdienstkoordinator seinen Posten verlassen wird. Wenige Tage später teilt er mit, dass auch die stellvertretende Geheimdienstkoordinatorin Sue Gordon ihren Posten abgeben wird.
Madeleine Westerhout
31. August: Die persönliche Assistentin Trumps räumt überraschend ihren Posten. Sie soll - zum Missfallen ihres Chefs - mit Reportern über seine Familie gesprochen haben.
John Bolton
10. September: Der Nationale Sicherheitsberater wird entlassen. Bolton betont, er habe seinen Rücktritt angeboten, Trump erklärt, er habe ihn zum Rücktritt aufgefordert.
Kevin McLeenan
11. Oktober: Trump kündigt den Abgang des kommissarischen Heimatschutzministers an. Ihn ziehe es in die Privatwirtschaft, und er wolle künftig auch mehr Zeit mit seiner Familie verbringen, heißt es zur Begründung.
Rick Perry
17. Oktober: Der Präsident erklärt, der Energieminister werde zum Jahresende abtreten. Dieser habe ihm schon vor einigen Monaten gesagt, dass er für die Zukunft andere Pläne habe.
Mick Mulvaney
6. März 2020: Trump verkündet, seinen geschäftsführenden Stabschef im Weißen Haus, Mick Mulvaney, auszuwechseln. Als Nachfolger benennt er den republikanischen Abgeordneten Mark Meadows.
(dpa/vdv)