Politik
International

Spanien zieht internationalen Haftbefehl gegen Puigdemont zurück

Former Catalan leader Carles Puigdemont addresses the media during a news conference in Berlin, Germany, Tuesday, May 15, 2018. (AP Photo/Markus Schreiber)
Bild: AP
International

Spanien zieht internationalen Haftbefehl gegen Puigdemont zurück

19.07.2018, 14:1519.07.2018, 14:15

Die spanische Justiz hat die internationalen Haftbefehle gegen den ehemaligen katalanischen Regionalpräsidenten Carles Puigdemont und weitere katalanische Politiker im Exil am Donnerstag zurückgezogen.

Das Oberste Gericht in Madrid verwies zur Begründung auf die kürzlich ergangene Entscheidung der deutschen Justiz, die eine Auslieferung Puigdemonts an Spanien nur wegen des Vorwurfs der Veruntreuung und nicht wegen Rebellion für zulässig erklärt hatte.

Puigdemont war aufgrund des internationalen Haftbefehls im März bei der Durchreise in Schleswig-Holstein festgenommen worden.

Wie ist Puigdemont nochmal hier gelandet?

Der 55-jährige Puigdemont war Ende März auf der Grundlage eines Europäischen Haftbefehl Spaniens in Schleswig-Holstein auf der Durchreise festgenommen werden. Er kam ins Gefängnis von Neumünster, aus dem er nach zwölf Tagen unter Auflagen wieder entlassen wurde.

Wie hat das alles angefangen?

Auslöser des juristischen Dauerkonflikts war das katalanische Unabhängigkeitsreferendum vom Oktober 2017. Puigdemont hatte es abhalten lassen, obwohl die Zentralregierung und Gerichte es als verfassungswidrig einstuften. Es kam damals zu gewalttätigen Ausschreitungen gegen spanische Polizisten, die ihrerseits teilweise sehr hart gegen Wähler vorgingen.

Für das Referendum wurden laut spanischer Justiz 1,6 Millionen Euro ausgegeben. Sie wirft Puigdemont Rebellion und Veruntreuung öffentlicher Mittel vor. Er bestreitet beide Vorwürfe. Sein aktueller Aufenthaltsort in Deutschland ist dem Oberlandesgericht bekannt, der Öffentlichkeit aber nicht.

(sg/czn/dpa/afp)

New York wählt neuen Bürgermeister: Wie Zohran Mamdani die Gen Z begeistert
Kaum eine New Yorker Bürgermeisterwahl hat so sehr polarisiert wie die in diesem Jahr. Der Grund: Es geht um sehr viel mehr als nur die Millionenmetropole.
Ein neues Gesicht prägt die Straßen von New York: Plakate mit dem lächelnden Mann zieren die Straßen, Slogans, die an Protestbewegungen erinnern, unzählige Freiwillige, die an Türen klopfen wie einst für Obama.
Zur Story