Die Junge Alternative der AfD wirbt aktuell mit dem Slogan "Black Knives Matter".Bild: Nicolas Armer/dpa
Deutschland
Die AfD ist in Deutschland mehr als umstritten. Während viele Menschen sie, häufig auch aus Protest, wählen, protestieren andere gegen die unzähligen rechtsextremen Äußerungen, die von ihren Mitglieder:innen schon ausgingen. Der Verfassungsschutz beobachtet die gesamte Partei und ihre Jugendorganisation zudem als rechtsextremen Verdachtsfall. Nun erreichten die Werbemethoden der Partei eine neue Spitze.
AfD wirbt mit "Black Knives Matter"
So steht auf den Flyern und Stickern der Jungen Alternative für den Parteitag in Oberbayern unter anderem "Black Knives Matter", angelehnt an die antirassistische Bewegung "Black Lives Matter". Dass für die AfD nicht das Leben schwarzer Menschen, sondern viel mehr "schwarze Messer" zählen, spielt dabei höchstwahrscheinlich auf die Messerkriminalität an, mit der Menschen mit Migrationshintergrund häufig auf rassistische Weise assoziiert werden.
Dass die Junge Alternative mit derartigen Parolen wirbt, sorgt auf Twitter auf vielen Seiten für Empörung. Mehrere Nutzer:innen bezeichneten den Slogan "Black Knives Matter" mitunter als "widerlich". Eine Person vermutete zudem, dass es sich hierbei um Volksverhetzung handle und taggte die Polizei Bayern sowie das Bundesamt für Verfassungsschutz.
AfD nutzt aufgeheizten rechten Spruch
Ein weiterer Flyer trägt zudem den Slogan "Es ist okay, weiß zu sein" – eine Aussage, die schon seit mehreren Jahren in rechtsextremen Kreisen populär ist und von der Anti-Defamition League, einer antirassistischen Organisation, bereits als Hassrede eingestuft wurde. Im Zuge einer Plakat-Kampagne der alternativen Rechten der USA von 2017 kam der Spruch erstmals auf und hatte das Ziel, Verwirrung zu stiften. In der Folge bezogen sich auch Anhänger der "White Supremacy"-Ideologie verstärkt auf den Spruch, eine für sich harmlose Aussage geriet zur rechten Chiffre.
Zuletzt wurde der Spruch nun wieder hitzig aufgrund einer neuen Umfrage von Februar 2023 diskutiert. Hier hatte "Rasmussen Reports" eine Umfrage unter 1000 Amerikaner:innen durchgeführt. Sie wurden gefragt, ob sie der Aussage "Es ist in Ordnung, weiß zu sein" zustimmen.
Dabei stimmten 72 Prozent der Amerikaner:innen der Aussage zu, darunter 53 Prozent der schwarzen Befragten. 22 Prozent der Amerikaner:innen stimmten der Aussage nicht zu, darunter 26 Prozent der schwarzen Befragten.
Scott Adams, Schöpfer der Dilbert-Comics, hat diese Ergebnisse in einem seiner Youtube-Videos später so ausgelegt, dass "fast die Hälfte aller Schwarzen mit Weißen nicht einverstanden sind". Weiter nutzte er die Umfrage, um die schwarze Community als "Hassgruppe" zu betiteln, mit der er nichts zu tun haben wolle.
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Dass die Junge Alternative Sticker mit diesen Slogans Werbung für sich macht, ruft derweil heftige Empörung hervor. Dennis Radtke, EU-Abgeordneter für die CDU, sieht in den "Black Knives Matter"-Stickern gar "schon fast einen Aufruf zur Gewalt", wie der Politiker auf Twitter schreibt.
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