Viele Demonstranten im Iran müssen mit der Todesstrafe rechnen – deutsche Abgeordnete übernehmen politische Patenschaften, um das zu verhindern.Bild: dpa / Christoph Soeder
Iran
Zwei Demonstranten hat das Regime im Iran bereits hingerichtet. Nach Mohsen Shekari ist am Montag Madschidresa Rahnaward öffentlich gehängt worden. Das Verbrechen der beiden Männer: Sie haben an den Protesten teilgenommen, die seit dem Tod der jungen Kurdin Jina Mahsa Amini das Land erschüttern.
Die befürchtete Hinrichtungskampagne des Mullah-Regimes hat also tatsächlich begonnen. Und es stehen noch etliche weitere Menschen auf den Exekutionslisten. Deutsche Abgeordnete übernehmen politische Patenschaften für die Gefährdeten. Und setzen sich für sie ein.
Nun sogar mit einem ersten Teilerfolg.
Denn das iranische Regime soll das Todesurteil gegen den Demonstranten Mahan Sedarat aufgehoben haben. Die Grünen-Politiker:innen Lukas Benner und Mary Blumenthal hatten eine politische Patenschaft für den 23-Jährigen übernommen. Und sich für den jungen Mann eingesetzt. Wie es aussieht, vorerst erfolgreich. "Das Todesurteil gegen Mahan Sedarat wurde aufgehoben!", schreibt Benner auf Twitter.
Gefahr der Todesstrafe für zahlreiche Demonstranten
Die Journalistin Gilda Sahebi teilt den Post, kommentiert ihn aber auch mit den Worten: "Die Gefahr für Mahan Sedarat und viele andere ist nicht gebannt, aber jeder Schritt ist wichtig." Neben Sedarat stehen noch weitere Menschen auf den Hinrichtungslisten. Das Kollektiv Woman*life freedom schreibt auf Twitter von insgesamt zehn Menschen, deren Tod unmittelbar bevor stehe. Unter anderem die Brüder Farzad und Farhad Tahazadeh.
Auch sie haben jetzt einen Paten, der sich für sie einsetzt: Sozialdemokrat Hakan Demir. Auf Twitter teilt er ein Video, in dem er die iranische Führung auffordert, die Hinrichtungen zu stoppen. Er habe auch dem iranischen Botschafter in Deutschland geschrieben.
Demir sagt:
"Hiermit fordere ich auch die iranische Führung auf, diese Hinrichtungen nicht zu vollziehen. Das tue ich als Abgeordneter des deutschen Bundestages und als Mitglied des Ausschusses für Inneres und Heimat. Ich glaube, das Blutvergießen muss ein Ende haben und ich bin solidarisch mit den Protestierenden im Iran."
Das Kollektiv women*life freedom hält auf seinem Twitteraccount die User:innen über aktuelle Entwicklungen auf dem Laufenden. Und schreibt: "Das Leben aller Inhaftierten in Kurdistan und Rajai Shahr ist in Gefahr!"
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