Trump erlaubt Mamdani, ihn einen "Faschisten" zu nennen – Kritik nach Treffen
Donald Trump und Zohran Mamdani – zwei Politiker, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Der US-Präsident und der künftige Bürgermeister von New York trafen sich im Weißen Haus, und das Ergebnis war überraschend: Statt der erwarteten Spannungen gab es freundliche Gesten und sogar Lob.
Trump, der Mamdani zuvor als "kommunistischen Irren" bezeichnet hatte, zeigte sich beeindruckt von dessen Wahlkampf und nannte ihn eine "sehr rationale Person". Mamdani, der Trump einst als "Faschisten" betitelte, sprach von einer produktiven Begegnung – und erneuerte seine Kritik mit Erlaubnis Trumps.
Trump erlaubt Mamdani die Bezeichnung als "Faschist"
Vor laufenden Kameras gaben sich die beiden Politiker betont einig. Trump lobte Mamdanis Ambitionen, New York zu einer besseren Stadt zu machen. Mamdani, der ab dem 1. Januar 2026 Bürgermeister der Millionenmetropole wird, lobte wiederum, dass es Trump bei dem Treffen um das "gemeinsame Ziel" gegangen sei, "den New Yorkern zu dienen".
Es war eine teils skurrile Harmonie angesichts der vergangenen Attacken. Der Gipfel: Als Mamdani auf die Frage, ob er Trump weiterhin als Faschisten sehe, antworten wollte, fiel ihm Trump ins Wort: "Das ist schon in Ordnung. Du kannst einfach 'Ja' sagen." Das sei einfacher. Auf Social Media wurde der Clip anschließend millionenfach geteilt und verwundert kommentiert.
Trumps Vizepräsident JD Vance lobte den Moment als "absoluten Klassiker". Andere Maga-Anhänger:innen zeigten sich von Trumps Umgang mit Mamdani aber weit weniger begeistert.
Trump-Anhänger kritisieren harmonisches Mamdani-Treffen
Nach dem Treffen zwischen Trump und Mamdani hagelte es Kritik aus den Reihen der Republikaner und Trumps Maga-Lager. Besonders die rechtspopulistische Aktivistin Laura Loomer zeigte sich empört und ließ ihrem Ärger auf der Plattform X freien Lauf. "Wir normalisieren jetzt einfach den Kommunismus?", fragte sie und prophezeite: "Die Republikaner werden die Midterms verlieren."
Mamdani, der sich selbst als demokratischen Sozialist bezeichnet, sei ihrer Meinung nach zu freundlich im Weißen Haus empfangen worden – und erinnerte daran, wie Trump bei solchen Anlässen auch andere Saiten aufziehen kann. "Warum hat Wolodomyr Selenskyj einen kälteren Empfang im Weißen Haus bekommen als Mamdani?"
Auch die republikanische Kongressabgeordnete Nicole Malliotakis aus Staten Island äußerte sich laut der "New York Times" kritisch, wenn auch mit einem Augenzwinkern. Sie sprach von einer "kleinen Bromance" zwischen Trump und Mamdani und fügte hinzu: "Wir wussten, dass Mamdani charmant ist, aber wer hätte gedacht, dass er sogar den Präsidenten bezaubern kann?"
Elise Stefanik, eine weitere prominente Republikanerin, ging noch einen Schritt weiter und widersprach Trump vor allem in einem Punkt. Angesprochen auf Stefaniks frühere Behauptung, Mamdani sei ein Dschihadist, hatte dieser beim Treffen nämlich abgewiegelt. Stefaniks Aussage war im Zuge ihres Wahlkampfes für das Amt der Gouverneurin von New York State gefallen. "Manchmal sagt man eben Dinge im Wahlkampf", erklärte Trump. Er glaube nicht, dass er neben einem Dschihadisten stehe.
Auf X legte Stefanik nun nach: "Wenn er wie ein Dschihadist geht, wie ein Dschihadist spricht, wie ein Dschihadist Wahlkampf macht und Dschihadisten unterstützt, dann ist er ein Dschihadist."
Trotz der Harmonie im Oval Office gibt es Themen, die in Zukunft für Spannungen sorgen könnten – allen voran die Migrationspolitik. Mamdani hat sich im Wahlkampf klar für die Rechte von Einwander:innen ausgesprochen und betont, dass New York eine Stadt der Vielfalt bleiben müsse. Trump hingegen bleibt bei seiner harten Linie und fordert ein härteres Vorgehen gegen kriminelle Migrant:innen. Beide betonten jedoch, bei der Sicherheit der Stadt zusammenarbeiten zu wollen.
