
Mitglieder des Suchtrupps sprühen Desinfektionsmittel auf die geborgenen Flugzeugteile.Bild: AP / Tatan Syuflana
International
11.01.2021, 08:4311.01.2021, 08:43
Nach der Flugzeugtragödie in Indonesien mit
vermutlich 62 Toten haben Suchtrupps bis Montag Teile der Turbine der
Boeing 737-500 aus dem Meer geborgen. Ein Marineschiff habe sie
mittels eines 3D-Sonargeräts entdeckt, sagte Militärsprecher Orri
Ronsumbre. Die Bemühungen, den bereits am Sonntag georteten
Flugschreiber zu bergen, gingen derweil weiter. Die sogenannte Black
Box kann dabei helfen, die Unglücksursache zu klären.
Die Maschine der indonesischen Gesellschaft Sriwijaya Air war am
Samstag kurz nach dem Start in Jakarta ins Meer gestürzt und
zerschellt. Bereits am Sonntag hatten Taucher in 23 Metern Tiefe
Trümmerteile, persönliche Gegenstände und menschliche Überreste
gefunden und an Land gebracht.
Maschine war wegen heftiger Niederschläge mit Verspätung gestartet
Das 27 Jahre alte Passagierflugzeug war auf dem Weg nach Pontianak
auf der Insel Borneo, als es kurz nach dem Start vom Radar
verschwand. Danach war das Schicksal der Maschine zunächst ungewiss.
Am Sonntag hatten die Einsatzkräfte schließlich Signale empfangen und
die Flugschreiber in der Javasee geortet.
In Indonesien herrschte große Trauer. Zahlreiche Menschen zeigten
sich auf sozialen Netzwerken bestürzt und drückten den Angehörigen
ihr Mitgefühl aus. Viele Familienmitglieder hatten lange noch auf ein
Wunder gehofft und im Krisenzentrum am Flughafen auf Informationen
gewartet. An Bord waren auch sieben Kinder und drei Babys.
Die Ursache für das Unglück war weiter unklar. Jedoch herrscht in
Indonesien Regenzeit. Die Maschine war wegen heftiger Niederschläge
mit Verspätung gestartet.
Fischer berichteten von einer Explosion und Trümmerteilen
Das Unglück ereignete sich zwischen Laki Island und Lancang Island
vor der Küste der Hauptinsel Java. Zahlreiche Rettungsteams waren
unermüdlich mit Schiffen und Booten im Einsatz.
Nach Daten des schwedischen Internetdienstes Flightradar24 hatte die
Maschine etwa vier Minuten nach dem Abheben innerhalb von einer
Minute mehr als 3300 Meter Höhe verloren. Danach verschwand sie.
Fischer berichteten später, eine Explosion gehört und anschließend
Trümmer und Treibstoff rund um ihre Boote gesehen zu haben.
Die Sriwijaya Air wurde 2003 gegründet. Sie deckt hauptsächlich
Inlandsverbindungen im Inselstaat Indonesien ab, hat aber auch
internationale Strecken etwa nach Malaysia im Angebot.
(lfr/dpa)
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