Der Bamf-Skandal beherrschte die politische Debatte im Frühsommer über Wochen. Auslöser: Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge in Bremen. Im Zuge der Aufarbeitung der Bamf-Affäre sind nun Zehntausende Asylentscheidungen überprüft worden. Das Ergebnis: Nur wenige Flüchtlinge haben zu Unrecht Schutz in Deutschland erhalten.
Das hat eine interne Überprüfung des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf) ergeben, die der "Süddeutschen Zeitung" vorliegt. Die Behörde widerrief lediglich in 0,7 Prozent der untersuchten Asylentscheidungen den Schutzbescheid. 99,3 Prozent der Flüchtlinge konnten nach der Überprüfung den Schutzstatus behalten.
Das Problem seien laut Jelpke jedoch nicht die Anerkennungen, sondern die "hohe Zahl fehlerhafter Ablehnungen", die von Gerichten korrigiert werden müssten. Zuletzt hat der Fall des ehemaligen Leibwächters von Osama bin Laden, Sami A., für Aufsehen gesorgt. Er wurde unrechtmäßig abgeschoben und muss nun nach Deutschland zurückgeführt werden. Nach Angaben des Bundesinnenministeriums wurden fünf Flüchtlinge in diesem Jahr zu Unrecht abgeschoben.
(pb/tol/afp)